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Tim Tolsdorff
Von der Stern-Schnuppe zum Fix-Stern
Zwei deutsche Illustrierte und ihre gemeinsame Geschichte vor und nach 1945
Öffentlichkeit und Geschichte, Band 7
In der Öffentlichkeit dominierte bislang die Darstellung, dass der Journalist Henri Nannen 1948 wie aus dem Nichts die Illustrierte Der Stern erfand. Diesen Mythos, den der Verlag Gruner + Jahr bis heute aus wirtschaftlichen Gründen hegt und pflegt, dekonstruiert der Medienhistoriker Tim Tolsdorff im Rahmen einer multiperspektivischen Analyse. Anhand bislang unerschlossener Quellen weist er nach, dass Nannen zu großen Teilen das Konzept einer gleichnamigen Film- und Kulturillustrierten kopierte, die bis Ende 1939 vom Deutschen Verlag in Berlin herausgegeben worden war und sich als erfolgreiches Produkt der NS-Propaganda erwiesen hatte. Es gelingt dem Autor, Licht ins Innere der „Black Box“ zu bringen, als welche die Geschichte des frühen Stern sich bislang präsentierte. Mit Karl Beckmeier und Kurt Zentner wusste Henri Nannen in den ersten Jahren beschlagene Illustriertenmacher aus dem früheren Verlag Ullstein an seiner Seite. Vermittelt hatte ihm diese Kontakte sein Verlagsmanager Carl Jödicke, der 1938 in gleicher Position die Konzipierung des alten Stern verantwortet hatte. Auf inhaltlicher wie visueller Ebene übernahmen die Macher des neuen Stern zahlreiche Elemente der Vorgängerpublikation. Detailliert arbeitet Tim Tolsdorff heraus, dass der Relaunch im Jahr 1948 kein revolutionärer Geniestreich war, sondern das Ergebnis eines nach pressepolitischen, markenrechtlichen und wirtschaftlichen Kriterien ablaufenden Ausleseprozesses.
AUTOREN / HERAUSGEBER

Tim Tolsdorff, Dr. phil., Jahrgang 1977, begann seine journalistische Laufbahn im Jahr 1995 bei der Honnefer Volkszeitung, der damals kleinsten unabhängigen Tageszeitung Deutschlands. Seit 2002 lebt er in Berlin, ist dort als Historiker und als leitender Redakteur bei Axel Springer tätig. Er studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin, schloss ein Volontariat bei der Märkischen Allgemeinen Zeitung in Potsdam ab und promovierte anschließend an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Technischen Universität Dortmund. Seine Arbeitsschwerpunkte: Die Medien im NS-Regime ...
- 2014
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