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Hegemonie und die Kraft der Bilder

30,00 

Zusätzliche Information

Größe 14,2 × 21,3 cm
Artikelnummer(n)

9783869620725, 9783869621258

Veröffentlicht

15.10.2013

Formate

Buch, PDF

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

264

Reihe

Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur (SI744)

Friedrich Schlegel hat mit Augenzwinkern festgestellt, ‘dass die Worte sich selbst oft besser verstehen, als diejenigen, von denen sie gebraucht werden’. Ähnliches lässt sich bezüglich Bildern festhalten: Ihre Wirkung kann von denen, die sie produzieren und in Umlauf bringen, nicht kontrolliert werden. Solche nicht kalkulierbaren Rezeptionsgeschichten, über die Bilder in Konstitutionsprozesse politischer Hegemonie verstrickt sind, werden in diesem Band in den Blick genommen. Dabei wird eine ›Übersetzung‹ zwischen politischer Theorie bzw. Philosophie und Bildforschung (Bildwissenschaft, Ästhetik, Kunstgeschichte) angestrebt.

Den eigendynamischen Verknüpfungen von Bildern, Wahrnehmungen und Handlungen kommt im Zeitalter des Zerbrechens von überlieferten Traditionen des Weltbegreifens, von ›Globalisierung‹ und der weiten Verbreitung von Medien wie Film, TV, Video oder Internet eine besondere Bedeutung zu. Bilder halten unsere Gewissheiten am Platz und gestalten die Beziehungen zwischen Kulturen und Klassen mit.

Bislang stand die Frage im Vordergrund, wie Hegemonie – in kontingenter Weise und innerhalb der Pluralität sozialer Akteure – durch Sprache als dominanten Faktor hervorgebracht wird. Während also die bisherigen Theorien diese Prozesse aus linguistischer Perspektive betrachteten, konzentrieren sich die in diesem Band versammelten Beiträge darauf, das Konzept politischer Hegemonie eng an die Untersuchung von Bildwelten und des visuell Imaginären zu knüpfen – wobei nicht ein Gegensatz von Bild und Sprache angenommen wird, sondern eine wechselseitige Motivierung. Sie widmen sich dem Eigensinn von Bildern und deren Potenzial, Gegebenes herauszufordern. Die hier vorgestellten Ansätze befragen außerdem die Rolle, die Bilder sowohl für die Aufrechterhaltung als auch für den Wandel der Sichtbarkeitsordnungen in diktatorischen und demokratischen Regimen spielen.

Alice Pechriggl ist Philosophin und Gruppenpsychoanalytikerin. Sie studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Alte Geschichte in Wien, Florenz und Paris, wo sie mehrfach Gastprofessorin war. Sie ist seit 2003 Professorin am Institut für Philosophie der Universität Klagenfurt und arbeitet u.a. zum politischen Imaginären sowie zum Körperimaginären im Anschluss an Castoriadis (siehe vor allem Corps transfigurés. Stratifications de l’imaginaire des sexes/genres, Paris 2000). Seit 2007 ist die Mitglied des AK Visuelle Kultur an der Universität Klagenfurt.
Anna Schober, Dr. ist Professorin für Visuelle Kultur an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Politikwissenschaften in Wien, Frankfurt/M. und Colchester (UK) und habilitierte sich an der Universität Wien mit einer Arbeit über ästhetische Taktiken als Mittel politischer Emanzipation in der Moderne und Postmoderne. Sie absolvierte eine Reihe von internationalen Forschungsaufenthalten u.a. an der Jan van Eyck Academie in Maastricht sowie am Centre for Theoretical Studies in the Humanities and Social Sciences an der University of Essex, Colchester. Sie war Visiting Professor an der Universität Verona, danach Mercator Visiting sowie Vertretungsprofessorin am Institut für Soziologie der Justus Liebig Universität Gießen. Sie arbeitet derzeit am Forschungsprojekt "Everybody. Eine politische Ikonografie". Ihre Forschungsschwerpunkte sind historische, ästhetische und affektive Aspekte von Öffentlichkeit, Visuelle Kultur (Bildende Kunst und Populärkultur), Politische Ikonografie, Praktiken des Visuellen und Geschichte des Wahrnehmens, transnationale Phänomene, Differenz (Gender und Ethnizität) und Methoden der Geschichts- und Bildwissenschaften sowie der Kultursoziologie.

Anna Schober; Alice Pechriggl
Hegemonie und die Kraft der Bilder

Gustavo Castagnola
The Stuff Dreams and Nightmares Were Made of. Perón, Evita and the Struggle for Hegemony in Argentina, 1955 - 1973

Iris Därmann
Theorieszenen. Transformationsanalysen zum bellizistisch-agonalen Imaginären bei Platon, 
Thomas Hobbes, Charles Darwin und Sigmund Freud

Klaudija Sabo
AUS ALT MACH NEU – Das Wiederaufleben nationaler Mythen in der Kunst Serbiens

Michael Walter
Zur Bildpolitik der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

Beate Hofstadler
Das Dilemma mit den Identifizierungen: Zum Imaginären und dem Politischen

Marc Ries
Zur Faszination atopischer Bilder

David Eugster
Bilder für den Markt: Die Kampagne »Inserate erschliessen den Markt« der Schweizer Werbeindustrie um 1966

Astrid Deuber-Mankowsky
Freiheit der Rede und Politik der Bilder

Tobias Lander
Bilder lügen nicht – Pressebild und Kontextdetermination in Allan Kaprows Layout für Die Zeit vom 20. März 1981

Andreas Langenohl
Picturing the Post-Dialogic Constellation: Iconic Pretexts to the Swiss Referendum on 
the Construction of Minarets in 2009

Autorinnen und Autoren