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Historische Perspektiven auf den Iconic Turn

Die Entwicklung der öffentlichen visuellen Kommunikation

32,00 

Zusätzliche Information

Größe 14,2 × 21,3 cm
Artikelnummer(n)

9783869621760, 9783869621777

Veröffentlicht

18.07.2016

Formate

Buch, PDF

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

346

Die Fortschritte bei den bildproduzierenden Verfahren haben dazu geführt, dass öffentliche Kommunikation heute zunehmend durch Bilder geprägt ist. Diese Entwicklung hin zu einem gesamtgesellschaftlichen Bedeutungsgewinn visueller Kommunikate wurde wiederholt als ›Iconic Turn‹ diskutiert. Eine historisch orientierte
Perspektive enthüllt allerdings, dass visuelle Darstellungen die Entstehung und Entwicklung der öffentlichen Kommunikation seit jeher begleitet haben und seit jeher einen integralen und bedeutsamen Faktor im Prozess des Medienwandels darstellten. Dieser Prozess lässt sich aber nur verstehen, wenn die zeitliche Dimension dieses Wandels stärker und systematischer als bisher in den Blick gerückt wird.
Ziel des vorliegenden Buches ist es deshalb, den ›Iconic Turn‹ als einen historischen, langfristigen Entfaltungsprozess in den Blick zu nehmen, in dessen Folge die visuellen Aspekte der öffentlichen Kommunikation kontinuierlich an Quantität und Qualität gewannen. Für die Analyse dieser Entwicklung müssen Besonderheiten des Bildes – wie etwa ihre kommunikative Logik, ihre Ausdruckspotenziale sowie ihr Anteil an einer
visuellen Konstruktion von Wirklichkeit und einer Visual Culture – ebenso betrachtet werden wie ihre historischen Kontexte., Zur Einleitung:
Visuelle Kommunikationsgeschichte – Historische Perspektiven auf den Iconic Turn: Die Entwicklung der öffentlichen visuellen Kommunikation

I. Entwicklungslinien auf dem Weg zur modernen visuellen Gesellschaft

Jürgen Wilke
Simultaneität und Dissoziation.
Die Wechselbeziehung von Wort und Bild in der Geschichte visueller (Massen-)Kommunikation

Edzard Schade
Diskontinuierliche Entwicklung der visuellen Massenkommunikation:
Visualisierungsschübe als Etappen der Medialisierung öffentlicher Informationsvermittlung

II. Formen und Funktionen öffentlicher visueller Kommunikation

Kerstin te Heesen
Das illustrierte Flugblatt als multimodales Kommunikationssystem der Frühen Neuzeit

Jan Hillgärtner
Die erste illustrierte deutsche Zeitung?
Thomas von Wierings Türckischer Estats- und Krieges-Bericht

Stephanie Geise
Vom Textanschlag zum Bildplakat:
Die Entwicklung der öffentlichen visuellen Kommunikation am Beispiel des politischen Plakats

Marion Krammer / Margarethe Szeless / Fritz Hausjell
Blende auf: Pressefotografie im befreiten/besetzten Österreich 1945 - 1955

Alexander Godulla / Cornelia Wolf
Visuelle Grammatik im Fotojournalismus.
Eine Untersuchung der Bildsprache von Pressefotos am Beispiel des National Geographic Magazins

III.Rezeption und Reflexion öffentlicher visueller Kommunikation

Patrick Rössler
Der geronnene Augenblick:
Iconic Turn und mediale Selbstreferenzialität – Filmstandbilder in der Weimarer Publikumspresse

Gabriele Mehling
Horror oder Drama? Wahnsinn oder Trauma?
Zum Wandel der Lesarten von Roman Polanskis Film “Ekel” 1965 bis 2013

Clemens Schwender / Doreen Grahl
Bildergeschichten zwischen Anfeindung, Anerkennung und Missachtung.
Die Darstellungsform Comics aus Sicht der historischen Kommunikationsforschung

Silke Plate
“… das zieht einen hinein.”
Das Verbrechen von Katyn als Bildmotiv auf polnischen Untergrundbriefmarken der 1980er-Jahre und deren mediale Funktion

IV. Zusammenfassende Synthese zum Ausblick

Hans-Jürgen Bucher
Ein ›Pictorial Turn‹ im 19. Jahrhundert?
Überlegungen zu einer multimodalen Mediengeschichte am Beispiel der illustrierten Zeitungen

Stephanie Geise / Thomas Birkner
Vom Iconic Turn zum Iconic Drift? – Ausblick und weiterführende Fragen im Spannungsfeld zwischen Kommunikationsgeschichte und Visueller Kommunikationsforschung

Thomas Birkner, Privatdozent, Dr., Jg. 1977, Akademischer Oberrat am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster. Seit 2016 Sprecher der Fachgruppe Kommunikationsgeschichte der DGPuK (Co-Sprecher 2012 - 2016). Autor und Herausgeber von Büchern wie Helmut Schmidt und die Medien, Das Selbstgespräch der Zeit. Die Geschichte des Journalismus in Deutschland 1605 - 1914, Theorien des Medienwandels (zusammen mit Susanne Kinnebrock und Christian Schwarzenegger), Medialisierung und Mediatisierung und Medienkanzler – politische Kommunikation in der Kanzlerdemokratie. Leiter der DFG-Projekte „Das Jahrhundert des Journalismus“ und „Medienbiografien der bundesdeutschen Kanzler und der Kanzlerin“ (gemeinsam mit Dr. Benjamin Krämer, LMU München). Forschungsschwerpunkte: Politische Kommunikation, Journalismusforschung, Kommunikationsgeschichte, Sport und Medien.
Stephanie Geise, Dr., 1998 – 2002 Studium der Betriebswirtschaftslehre in Essen, Tätigkeit im Bereich Strategisches Marketing/Marktforschung bei der Aral AG & Co. KG, Bochum, als »Junior Assistent Market Research & Brand Management«. 2001 – 2005 Zweitstudium der Soziologie, Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Augsburg; Lehraufträge für Visuelle Kommunikation, Medienwirkungs- und Werbeforschung sowie Methoden. 2006 – 2010 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft, insb. Kommunikationstheorie an der Universität Hohenheim (bei Prof. Dr. Frank Brettschneider). 2010 Promotion mit dem Thema Vision that matters. Die Funktions- und Wirkungslogik Visueller Politischer Kommunikation an der Universität Hohenheim; die Arbeit wurde 2012 mit dem Dissertationspreis der DGPuK ausgezeichnet. Ab 2010 Akademische Rätin und Habilitandin an der Universität Erfurt am Seminar für Empirische Kommunikationsforschung & Methoden (bei Prof. Dr. Patrick Rössler). Seit 2011 Sprecherin der Fachgruppe »Visuelle Kommunikation« der DGPuK. Forschungsschwerpunkte: Visuelle Kommunikationsforschung, Medienwirkungsforschung, Methoden der empirischen Kommunikationsforschung, Politische Kommunikation.
Katharina Lobinger, Jg.  1981, Prof. Dr.; Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und Italienisch in Wien.  2010 Promotion mit einer Arbeit über Visuelle Kommunikationsforschung. 2011-2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoctoral Fellow) am Institut für historische Publizistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft (IPKM) und am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen. Seit 2016 Assistenzprofessorin für Online Communication an der Università della Svizzera italiana in Lugano. Bis 2019 Sprecherin der Fachgruppe Visuelle Kommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK). Vize-Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM). Forschungsschwerpunkte: Visuelle Kommunikationsforschung, Multimodalität, Online-Kommunikation, Mediatisierungsforschung.
Maria Löblich, geb. 1977, ist Professorin für Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU Berlin.