Presse, Rundfunk und Netz berichten vermehrt über Wissenschaft. Neuerdings gerät dabei die wissenschaftliche (Un-)Sicherheit der zugrundeliegenden Forschung in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit. Schnell ist dann von Risiken die Rede. In ihrer Arbeit ringen Forscher darum, möglichst evidente, d. h. belegbare wissenschaftliche Ergebnisse zu erzielen. Damit verbunden ist häufig eine komplexe methodologische Debatte.
Doch die Öffentlichkeit nimmt sie häufig als Kontroverse, ja sogar als Streit zwischen Wissenschaftlern wahr.
Welche Rolle spielt dabei der Wissenschaftsjournalismus? Kann Öffentlichkeitsarbeit angesichts solcher Kontoversen für mehr Akzeptanz von Grundlagenforschung, aber auch möglichen Folgerisiken sorgen? Und verstehen die Bürger und Laien die Diskussionen und Kontroversen überhaupt?
Der Band präsentiert ausgewählte Beiträge der 2. Jahrestagung der Ad-hoc-Gruppe Wissenschaftskommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik (DGPuK). Sie fand Anfang 2015 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter Beteiligung zahlreicher Vertreter aus Wissenschaft, Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit statt.
I. Wissenschaftskommunikation zwischen Risiko und (Un-)Sicherheit
Georg Ruhrmann/ Sabrina Heike Kessler / Lars Guenther
Zwischen fragiler und konfligierender Evidenz: Wissenschaftskommunikation zwischen Risiko und (Un-)Sicherheit
Emma Weitkamp
Science, Media and Public Relations
II. Die Perspektive der Journalistinnen und Journalisten und Kommunikatoren
Markus Lehmkuhl / Hans Peter Peters
"Gesichert ist gar nichts!". Zum Umgang des Journalismus mit Ambivalenz, Fragilität und Kontroversität neurowissenschaftlicher ›truth claims‹
Christoph Klimmt / Alexandra Sowka / Arne Sjöström / Lara Ditrich / Mario Gollwitzer / Tobias Rothmund
Wie Journalisten mit sozialwissenschaftlicher Evidenz umgehen: Erkenntnisse aus einem Workshop
III.Mediale Darstellungen von Wissenschaft
Julia Serong / Marcus Anhäuser / Holger Wormer
Qualitätsveränderungen der Wissenschaftskommunikation am Beispiel medizinischer Themen
Jörg Haßler / Marcus Maurer / Corinna Oschatz
So gut wie sicher? Die Darstellung der Ungewissheit klimawissenschaftlicher Erkenntnisse durch Wissenschaft, Massenmedien und Politik
IV.Die Rezipientinnen und Rezipienten im Fokus
Julia Metag / Mike S. Schäfer / Katharina Kleinen-von Königslöw
Eisbär, Gletscher und Windräder – Die Wahrnehmung von Klimawandel-Bildern in Deutschland
Sabrina Heike Kessler / Doreen Reifegerste / Lars Guenther
Die Evidenzkraft von Bildern in der Wissenschaftskommunikation
Jutta Milde / Berend Barkela
Wie Rezipienten mit wissenschaftlicher Ungesichertheit umgehen: Erwartungen und Bewertungen bei der Rezeption von Nanotechnologie im Fernsehen
Hannah Früh
Unsicherheitsbewältigung durch numerische Informationen? Bewertung abstrakter numerischer Informationen im Risikokontext