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Mythos, Selbstdarstellung und Öffentlichkeitsarbeit: Der Wundermann Ludwig Erhard

24. Juni @ 19:00 - 21:00

Ludwig Erhard ist in seiner Rolle als erster Bundesminister für Wirtschaft nach Gründung der Bundesrepublik im Jahr 1949 fest im kollektiven Gedächtnis verankert. In der Nachkriegszeit entstand von ihm der Mythos als Schöpfer des Wirtschaftswunders und ›Vater der Sozialen Marktwirtschaft‹. Dass Erhard auch der zweite Kanzler der Bundesrepublik war, ist weitaus weniger präsent.

Entscheidend für den Auf- und Abstieg Erhards und die damit verbundene Mythisierung seines politischen Wirkens waren – anders als vielfach angenommen – nicht nur (wirtschafts-)politische Erfolge und Misserfolge, sondern vor allem auch symbolische Faktoren wie die öffentliche (Selbst-)Darstellung Erhards. Unterstützt von seinen persönlichen Imagemachern und weiten Teilen der westdeutschen Medienlandschaft begann er bereits sehr früh, an seiner eigenen Mythisierung zu arbeiten und den wirtschaftlichen Aufschwung untrennbar mit seiner Person zu verknüpfen – mit Erfolg.

Im Kanzleramt wurde dieses Wundermann-Image für Erhard allerdings schnell zu einer Bürde, während es ihm nicht gelang, ein neues ebenso wirkmächtiges Kanzlerimage aufzubauen. Das Bemühen Erhards, sich als über den Parteien schwebender ›Volkskanzler‹ zu inszenieren, scheiterte ebenso wie der Versuch, die Soziale Marktwirtschaft mit der Idee der ›Formierten Gesellschaft‹ weiterzuentwickeln. Das über Jahre aufgebaute Vertrauen in seine Person begann in der Folge rasant zu schwinden und Erhard sah sich schließlich gezwungen, nach nur drei Jahren im Amt als Bundeskanzler zurückzutreten.

Katharina Schmidt wird in ihrem Vortrag den politischen Werdegang Ludwig Erhards aus einem neuen Blickwinkel betrachten: Sie wird herausarbeiten, welche Bedeutung der öffentlichen (Selbst-)Darstellung Erhards im Hinblick auf den Vertrauenserwerb, -erhalt und -verlust beizumessen ist.

Foto: © KAS/Peter Bouserath

Anmeldung: Wir bitten um Anmeldung per E-Mail an [email protected].

Katharina Schmidt, geb. 1992, war von 2017 bis 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitarbeiterin im von der DFG geförderten Projekt „Die Medienbiografien der bundesdeutschen Kanzler und der Kanzlerin“. Sie studierte von 2011 bis 2017 Geschichte und Kommunikationswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit Auslandsaufenthalten in Maastricht und Washington D.C. 2023 wurde sie mit einer Arbeit über den Wundermann Ludwig Erhard promoviert. Sie war Stipendiatin der Promotionsförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung. Im April 2024 erscheint das Buch Der Wundermann Ludwig Erhard. Mythos, Selbstdarstellung und Öffentlichkeitsarbeit in der Reihe Öffentlichkeit und Geschichte.

Veranstaltungsort

Atelier Theater
Roonstraße 78
50674 Köln,
Deutschland
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