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Über Auslandsjournalismus ohne Bilder am Beispiel von Belarus
2. November 2023 @ 19:00 - 22:00
Seit bald 30 Jahren regiert Alexander Lukaschenko Belarus mit autoritärer Hand und ist nach wie vor der prominenteste Weißrusse in den deutschen Medien. Die Einwohner Belarus’ hingegen scheinen in ihrem Land medial verschwunden. Das ganze Land wirkt wie von der Weltkarte radiert, als sei es nur ein Territorium oder Gebiet. Aktuelle Bilder sieht man kaum.
Was sind Worte in der Berichterstattung wert, wenn sie nicht bebildert werden? Wie lässt sich über ein Land berichten, das selbst sprachlos gemacht wurde? Wie lässt sich überhaupt Öffentlichkeit herstellen, wenn sich diese nicht öffentlich bilden und formen kann, da Öffentlichkeit und öffentlicher Raum in Belarus durch repressive Mauern getrennt sind?
Anmeldung unter [email protected].
Katja Artsiomenka ist 2004 selbst von Belarus nach Deutschland ausgewandert. Heute ist sie Professorin für Journalismus an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln und freie Radio-Autorin. Sie moderiert bei der Deutschen Welle die politische Talk-Show »Auf den Punkt« (»W samuju tochku«) für Belarus über Belarus. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie unter anderem mit dem Europäischen CIVIS-Medienpreis ausgezeichnet. Bei den Kölner Mediengesprächen wird sie die problematische Berichterstattung deutscher Medien über Belarus erörtern.