- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Was läuft da schief im Journalismus?
27. Februar @ 19:00 - 21:00
Was läuft da schief im Journalismus? Läuft überhaupt etwas schief? Glaubt man den Befragungen zu Medienvertrauen und -interesse, so einiges. Wer die Entwicklungen auf den Informationsmärkten betrachtet, den kann das nicht überraschen. Die Auflagen der Tageszeitungen haben sich in den letzten zwanzig Jahren halbiert, ohne dass im Digitalen ausreichend Abonnements dazukämen. Dort kriegen die Verlage nur die Krümel vom Werbekuchen ab, die Facebook und Co. übriglassen. Letztere gewinnen zunehmend an Bedeutung, kennen kein publizistisches Ethos und bevorteilen aufmerksamkeitsheischende Inhalte. Reichweite erzielt bei ihnen nur, wer sich der Plattformlogik unterwirft. Zu allem Unglück baut der Staat noch seine digitalen Kanäle aus und entzieht sich so der Kontrolle durch den Journalismus.
Demokratie lebt jedoch von der Debatte, vom Austausch der Ideen und Meinungen. Dafür braucht es eine informierte Bevölkerung, und eine Bevölkerung, die informiert sein will, braucht Journalismus. Nicht nur deshalb ist die Pressefreiheit laut Bundesverfassungsgericht konstituierend für die Demokratie.
Wer den Abwärtstrend im Journalismus umkehren will, kommt nicht umhin, die Medienwirklichkeit mit der verfassungsrechtlichen Aufgabe von Presse und Rundfunk abzugleichen. Das eröffnet Perspektiven auf eine Zukunft, in der die Menschen wieder zufriedener mit ihren Medien sind.
Herr von Engelbrechten-Ilow wird in seinem Vortrag versuchen, die gegenwärtige Situation darzustellen und auch Lösungsvorschläge zu machen. Im Gespräch mit dem Verleger Herbert von Halem werden einzelne Themen anschließend noch vertieft.
Wir bitten um Anmeldung per E-Mail an a[email protected].
Hermann von Engelbrechten-Ilow, geb. 1985 in Washington, D.C., studierte Jura in Heidelberg und Berlin sowie im Masterstudiengang Volkswirtschaftslehre in Maastricht. Nach dem Referendariat am Berliner Kammergericht erhielt er 2018 seine Zulassung als Rechtsanwalt. Er beschäftigt sich mit den verfassungsrechtlichen Aspekten gesellschaftlicher Meinungsbildung.