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Die Reportage

Theorie und Praxis des Erzähljournalismus

26,00 

Zusätzliche Information

Größe 17 × 24 cm
Artikelnummer(n)

9783744520003, 9783744520010

Veröffentlicht

01.09.2020

Auflage

7., völlig überarbeitete Auflage

Formate

Buch, PDF

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

312

Reihe

Praktischer Journalismus (AAXTD83)

Bucheinband

Broschur

Wie funktioniert journalistisches Erzählen im Internet-Zeitalter? Wie verändert der Medienwandel die Reportage? Michael Haller zeigt, wie die literarische Sprachkraft dieser journalistischen Königsform zurückgewonnen und zu neuer Geltung gebracht werden kann.

Im ersten Teil lässt Haller die Geschichte der Reportage lebendig werden und vermittelt die Basics, worauf es beim journalistischen Erzählen ankommt. Anschließend werden die unterschiedlichen Erzählformen vorgestellt und deren besondere Eignungen beschrieben: vom Feature bis zur Multimedia-Story. Der zweite Teil führt in die heutige Praxis des journalistischen Erzählens ein und erläutert anhand zahlreicher Beispiele Schritt für Schritt, wie gelungene Reportagen entstehen.

Michael Haller hat diesen Klassiker der Journalistenausbildung für die 7. Auflage grundlegend überarbeitet. Er diskutiert die Bedingungen, die herausragende Geschichten möglich machen und nennt die Umstände, die – wie im Fall des Fälschers Claas Relotius – immer mal wieder zu Lügengeschichten führen.

Michael Haller, Jahrgang 1945, studierte an den Universitäten Freiburg i.Br. und Basel Philosophie, Politik- und Sozialwissenschaften. Er promovierte über Hegels politische Philosophie und forschte zur Rolle der Medien in westlichen Demokratien. Vor seinem Ruf an die Universität Leipzig im Jahr 1993 war Haller während 25 Jahren als Reporter und leitender Redakteur in verschiedenen Pressemedien des deutschen Sprachraums tätig. Bis zu seiner Emeritierung im Herbst 2010 hatte er den Lehrstuhl für Allgemeine und Spezielle Journalistik inne. Heute ist er wissenschaftlicher Leiter des gemeinnützigen Europäischen Instituts für Journalismus- und Kommunikationsforschung (EIJK) in Leipzig. Forschungsgebiete: Deliberative Theorien der öffentlichen Kommunikation in Demokratien; Ermittlung und Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz für die mediatisierte Lebenswelt, Probleme der Medien- und Kommunikationsethik.

Vorwort 11

Teil I
Die Reportage und der Erzähljournalismus

1.
Die Herkunft der Reportage 16
1.1 Die literarische Tradition: Der Reisebericht 17
1.2 Die journalistische Tradition:
Der Augenzeugenbericht 31
1.3 Die moderne Reportage: Ereignis und Erlebnis 40
1.4 Die Professionalisierung der Darstellungsformen 54
1.5 Das Literarische und der Erzähljournalismus 58
1.6 Egon Erwin Kisch und die Realismus-Debatte 63

2.
Renaissance und Krise der Reportage in Deutschland 72
2.1 Nachkriegsdeutschland: Die Renaissance 73
2.2 New Journalism – Narrative Journalism – Literary Journalism 76
2.3 Die 1990er-Jahre: Fakten und Fiktionen 84
2.4 Der Weg in die Krise 88
2.5 Die Folgen aus dem Fall Relotius 100
2.6 Zusammenfassung: Die Hauptmerkmale der modernen Reportage 107

3.
Der Erzähljournalismus und seine Formen 109
3.1 Zur Funktionsbestimmung von Darstellungsformen 110
3.2 Abgrenzungen: Die erzählenden Darstellungsformen 114
3.3 Die Möglichkeiten des Features 118
3.4 Grenzen und Übergänge 132
3.5 Der Zwitter »Nachrichtenmagazingeschichte« 134
3.6 Die Hintergrundgeschichte oder der »Report« 140
3.7 Digital erzählen mit Cross Media 146
3.8 Sowohl »objektiv« als auch »subjektiv« 150

Teil II:
Die Praxis der Reportage

4.
Aus dem Geschehen ein Reportagethema machen 156
4.1 Der reportagegerechte Zugang 157
4.2 Der interessante Aspekt 158
4.3 Die erlebnisstarke Seite des Themas 159
4.4 Die verschenkten Themen 160

5.
Die Palette geeigneter Themen 163
5.1 Ereignisse und Veranstaltungen 163
5.2 Milieuthemen 166
5.3 Trendthemen 170
5.4 Rollenspiel und Selbsterfahrung 173
5.5 Personen 177
5.6 Politisches Geschehen 181
5.7 Wissenschaftsthemen 185

6.
Unterwegs und am Ort: Die Materialbeschaffung 189
6.1 Durch Vorrecherche Ross und Reiter finden 189
6.2 Zur rechten Zeit an Ort und Stelle 191
6.3 Befragen heißt: Erzählen lassen 195
6.4 Bei komplexen Themen: Vollrecherche 199

7.
Vor dem Schreiben: Form und Inhalt zusammenbringen 202
7.1 Die Quintessenz 202
7.2 Die Stimmigkeit 204
7.3 Aufbau der Geschichte (Dramaturgie) 205
7.4 Dynamik: Einstieg, Spannungsbogen, Ende 211

8.
Der Schreibprozess 217
8.1 Bei den Sachen und seiner Sprache bleiben 217
8.2 Der Kampf (und Krampf) mit der Wahrheit 218
8.3 Die verschiedenen Sprachen 223
8.4 Der sprachliche Ausdruck (Stilistik) 233
8.5 »Meine Sprache«: Wessen Sprache? 237

9.
Nach dem Schreiben 241
9.1 Abstand gewinnen 241
9.2 Vier und mehr Augen 243

Übungsreportagen

Text 1: Ereignis als Veranstaltung
»Ich bin ein christlicher Führer« 247

Text 2: Thema als Veranstaltung
Fußball-WM: Uma festa Portuguesa 250

Text 3: Soziales Randmilieu
»Los, zieh ihn an den Haaren« 253

Text 4: Berufsmilieu I
»Das Herz muss weiterpumpen« 257

Text 5: Berufsmilieu II
Auch Muscheln soll man pflanzen 261

Text 6: Berufsmilieu III
Den Trauerkranz binden 264

Text 7: Rollenspiel
Gangster ließ mich im Stich 267

Text 8: Selbsterfahrung
Als Callboy im »Puff paradox« 272

Text 9: Personenreportage
Drahtzieher mit gutem Ton 277

Text 10: Porträt
Eine Haut voller Erinnerungen 280

Links zu gelungenen Reportagen 282

Literatur 288

Index 301