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Die Qual der Wahl?

Während der deutschen Medientage in München Mitte Oktober wurde heiß über die Zukunft der Printmedien vor allem der Tageszeitungen gestritten. Wo die einen vor allem die ständige Aktualität von Blogs, Internetzeitungen und anderem hochhalten, verwiesen die anderen auf die besseren Recherchemöglichkeiten und die Ausführlichkeit der Printmedien.

Die Zeitungsmacher sollten besseren Journalismus machen, als es im Internet Gang und Gebe ist. “Wir müssen in den Ozean des Internets einen Leuchtturm der Orientierung setzen.”, so Dirk Ippen vom Münchner Merkur. Zwar sei durch das Internet zu aller Zeit und an allen Orten jeden Nachricht sofort abrufbar, Sprache und Inhalt gehen dabei aber ein Stück weit verloren.

Auch wurde auf die Sicherheit der Nutzer hingewiesen. Beim Lesen verschiedener Zeitungen kann keiner sich ein Bild von unserem Leseverhalten, unseren Interessen machen und uns daraufhin bestimmte Artikel vorschlagen. Auch werden wir nicht mit immer mehr Werbung, die auf unser Verhalten abgestimmt ist, belästigt. Es wird von der Politik erwartet hier durchzugreifen und die klassischen Medien zu schützen. Wo das Fernsehen, der Rundfunk und die Printmedien in ihren Werbezeiten gesetzlich in Grenzen gewiesen werden, kann im Internet alles zu jeder Zeit beworben werden.

Es stellt sich also immer wieder die Frage, welches Medium man wann und wie nutzen soll und will. Wie viel möchte man von sich preisgeben und zu welchem Preis. In diesem Sinne kann man den Teilnehmern der Münchner Medientage nur zustimmen, die dringend auf die Einführung des Faches “Medienkompetenz” als Schulfach fordern. Diese Forderung ist nun wirklich nicht neu, scheint aber bei der Politik noch nicht angekommen zu sein. Nun stellt sich aber auch die Frage, ob diese Fach überhaupt sinnvoll wäre. Wann soll dieser Unterricht stattfinden und wer soll ihn geben. Die jetzigen Lehrer? Aus eigener Erfahrung mit einem Kind in einer sogenannten Laptop Klasse weiss ich, dass es nur sehr wenige Lehrer gibt, die besser mit den Möglichkeiten des Internet umgehen können als die Kinder. Und die benutzen zum größten Teil nicht mehr als YouTube und Wikipedia. Wer soll den Kinder beibringen, wie man die unendlichen Möglichkeiten nutzt, die ihnen zu Verfügung stehen? Wie sollen sie lernen wertvolle Informationen von denen zu unterscheiden, die nicht zu gebrauchen sind?

Es wäre zu wünschen die Ausbildung der Lehrer in dieser Hinsicht zu erweitern. Die nächste Generation muss lernen die Qualität in der Quantität zu finden. Auch sollten die Kinder mehr an die Printmedien herangeführt werden. Es tut nicht weh eine Zeitung haptisch in der Hand zu haben und durchzublättern. Oft entdeckt man Artikel, die man im Internet übersehen hätte.

Es ist klar, dass das eine nicht ohne das andere geht. Fest steht aber auch, dass wir alle noch lange nicht gelernt haben die neuen Medien mit den „alten“ zu kombinieren und den besten Nutzten aus allem zu ziehen. Das sollte ein großer Bestandteil der heutigen Schulbildung sein. Damit rüsten wir die neue Generation sicherlich besser für ihre späteren Aufgaben, als mit einem immer dünner werdenden Lehrplan, der noch nicht mal mehr eine gewisse Halbbildung vermittelt.

Foto: clipdealer.de