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Digitale Mediapolis. Die neue Öffentlichkeit im Internet

18,00 

Zusätzliche Information

Größe 12 × 19 cm
Veröffentlicht

Oktober 2010

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

216

Artikelnummer(n)

9783869620121

Formate

Buch

Bucheinband

Broschur

Kategorien: Katalog, Sachbuch

Medienkrise ade: In den USA herrscht wieder Aufbruchstimmung. Während die klassischen Agenten der Öffentlichkeit, allen voran die traditionsreichen Zeitungshäuser, ums Überleben kämpfen, nimmt eine neue Generation von kreativen Journalisten, Bloggern und sozialen Netzwerkern ihr Schicksal selbst in die Hand: In unabhängigen Redaktionsbüros, Medienhochschulen und Startups sprudelt es vor kreativer Energie. Der Kollaps der alten Medien hat eine Riege publizistischer Vordenker auf den Plan gerufen, die sich mit dem Rückbau der Branche durch Verlagsinsolvenzen, Redaktionszusammenlegungen oder Massenentlassungen nicht abfinden wollen. Ihr erklärtes Ziel: ein interaktiver Versammlungsort im Internet, der das Fundament für einen Journalismus der Zukunft bilden soll.

Journalisten und Medienforscher aus den USA sprechen in 15 Interviews mit den Medienwissenschaftlern Stephan Weichert und Leif Kramp über den digitalen Wandel und über die Zukunft der Netzöffentlichkeit. Weichert und Kramp haben vor Ort nachgefragt, was die “neuen Wilden” der Mediapolis bewegt. Sie treffen auf Propheten und Pioniere des Internets, die ihre Visionen mit konkreten Vorstellungen verbinden und in innovativen Projekten umsetzen. Ihnen ist vor allem eines gemeinsam: ihr Glaube daran, dass unabhängige, professionelle Berichterstattung auch weiterhin Bestandteil der Informationskultur sein muss – auch wenn sie ohne Hilfe am Markt derzeit nicht bestehen kann. Besucht werden Denklabore und einstige Bastionen des Qualitätsjournalismus in Los Angeles, San Francisco und New York auf der Suche nach Antworten auf Fragen wie: Wie werden wir uns in Zukunft informieren? Welche Rolle spielen dabei die neuen Technologien? Und wie verändern sie unsere Gesellschaft?

Die Starthelfer der Online-Bewegung diskutieren publizistische Trends, hinterfragen veränderte Mediennutzungsformen und entdecken unbekannte soziale Milieus, die dem konstruktiven Neubeginn der Medienöffentlichkeit nutzen können. Zu den außergewöhnlichen Projekten gehören die Entwicklungsredaktion Studio 20 der New York University, das Online-Portal Spot.us aus San Francisco, die Organisation Center for Investigative Reporting in Berkeley und das New Yorker Recherchebüro Pro Publica. Solche und andere Projekte dienen als Beispiel dafür, dass sich die gewohnte wirtschaftliche Grundlage des Mediensystems aufzulösen scheint, damit jedoch zugleich ein Neubeginn verbunden ist, der professionelle Berichterstattung und aktive Bürgerbeteiligung in Einklang bringt.

Dr. Stephan Weichert ist Medien- und Kommunikationswissenschaftler, Publizist, Filmemacher und Social Entrepreneur. Gemeinsam mit Alexander von Streit leitet er das unabhängige VOCER Institut für Digital Resilienz und das mit Bundesmitteln geförderte Datenbank-Projekt NPJ.news. Weichert arbeitet seit 20 Jahren als Lehrbeauftragter und hat verschiedene Studiengänge und Ausbildungsprogramme im Bereich Digitaler Journalismus geleitet. Parallel zu seiner Karriere als Hochschullehrer war Weichert als Autor für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen, Radio und Online tätig. Er hat über 30 Bücher zur digitalen Transformation veröffentlicht, zuletzt erschienen: "Resilienter Journalismus. Wie wir den öffentlichen Diskurs widerstandsfähiger machen" (2022). Davor war er Regisseur und Autor der 45-minütigen TV-Dokumentation "Medienmacher von morgen. Eine Deutschlandreise ins Digitale" (2021, WDR/3sat, Eco Media). Weichert engagiert sich in zahlreichen Verbänden und Jurys. Zuletzt war er stellvertretender Vorsitzender des Beirats des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft in Berlin. Außerdem ist er Gründungsmitglied des gemeinnützigen Forums für Nonprofit-Journalismus. Für seine herausragenden journalistischen Veröffentlichungen zur digitalen Transformation wurde er 2014 mit dem Medienethik Award der Hochschule der Medien ausgezeichnet.
Dr. Leif Kramp ist Kommunikations- und Medienwissenschaftler sowie Historiker und arbeitet als Forschungskoordinator am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen. Er ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Vereins für Medien- und Journalismuskritik e.V., der die VOCER-Bildungsprogramme trägt. Kramp hat zahlreiche Fachbücher und Studien zur Transformation des Journalismus veröffentlicht.
Alexander von Streit, Jahrgang 1970, leitet das Ressort Digital bei FOCUS Online. Zuvor war er Chefredakteur des Medienmagazins Cover und schrieb als Autor und Kolumnist für überregionale Tageszeitungen, Online-Medien, Agenturen und Magazine über Medien, Technik und Gesellschaft. Studium der Politikwissenschaften, Soziologie und Sozialpsychologie in München. Redaktionsvolontariat bei der Frankfurter Rundschau. Buchbeiträge unter anderem in Die Alpha-Journalisten und Die Selbstbeobachtungsfalle.