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Dazugehören

Handlungsstrategien von Arbeitslosen

37,00 

Zusätzliche Information

Größe 15,5 × 22 cm
Artikelnummer(n)

9783744510578, 9783744510585, 9783744510592

Veröffentlicht

07.03.2016

Auflage

1. Auflage

Formate

Buch, ePub, PDF

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

268

Bucheinband

Hardcover

Arbeitslose werden in modernen Gesellschaften häufig als Überflüssige oder Ausgeschlossene betrachtet. Besonders langzeitarbeitslose Hartz-IV-Empfänger sind zum Symbol geworden für vermeintlich passive Individuen, denen sozialer Anschluss fehlt. In der vorliegenden Studie erscheinen Arbeitslose in einem anderen Licht. Marliese Weißmann untersucht mithilfe biographischer Analysen, mit welchen Deutungen und Handlungsstrategien sich Arbeitslose in der Gesellschaft verorten. Sie rekonstruiert deren Bemühungen, trotz des Ausschlusses aus dem Arbeitsmarkt dazuzugehören und die Dilemmata, in die die Akteure dabei geraten. In den Blick kommen hierbei sowohl subjektive Zugehörigkeitsdeutungen und die darin implizierten Selbst- und Gesellschaftsbilder als auch Praktiken der Zugehörigkeitsherstellung. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Akteure sich nicht rein passiv verhalten. Vielmehr zeigt die Studie ein weites Spektrum an Inklusionsleistungen auf, das kontrastreich ist. Die Studie dokumentiert weiterhin die Anstrengungen der Akteure, trotz der langanhaltenden Arbeitslosigkeit Anschlüsse an die Arbeits- und Aktivgesellschaft durch etwa Beschäftigungsnarrative für virtuelle Welten zu suchen. Insgesamt zeigt die Studie auf, dass die Akteure zwar um Zugehörigkeit kämpfen, das zentrale Problem bleibt jedoch die gesellschaftliche Anerkennung ihrer Zugehörigkeitsdeutungen und -praktiken: die Zugehörigkeit bleibt fragil.

Dr. Marliese Weißmann ist seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI). Nach ihrem Studium der Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Psychologie in Leipzig und Nantes (Frankreich) war sie von 2008 bis 2010 am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig beschäftigt. 2014 reichte sie die vorliegende Dissertationsschrift ein, die im Kontext des DFG-Projekts „Weltsichten in prekären Lebenslagen“ entstanden ist und mithilfe eines Stipendiums der Friedrich-Ebert-Stiftung realisiert wurde. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Arbeitssoziologie, soziale Ungleichheitsforschung und qualitative Methoden empirischer Sozialforschung.