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Vom Kult zur Kunst

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts setzt in den bildenden Künsten eine Aufbruchbewegung ein, die sich einige Jahrzehnte später zur Auffassung verfestigt, Kunst sei einer permanenten Welterfindung verpflichtet und müsse bedingungslos innovativ sein. Die Praktiken der Kunst werden konzeptuell, Künstler suchen und testen Entwürfe für neue Wirklichkeiten. Jeden Tag eine neue Sprache erfinden, eine neue Welt, ist das Motto spätestens seit Arthur Rimbaud.

Am Beispiel afrikanischer Kunst zeigt Hans Ulrich Reck auf, wie von Stammeskulturen geschaffene Kunstwerke aus ihrer ursprünglichen Bedeutung als kultische Objekte herausgelöst  und in das Kunstsystem der Museen nach europäischem Vorbild eingegliedert werden. Die Überführung von Kunstwerken kultischen Ursprungs in Museen ist aber auch problematisch: Sie stellt immer auch einen ›Kunstraub‹ an derjenigen Gesellschaft dar, der das überführte Kunstwerk entstammt und für die es mit seiner ursprünglichen, kultischen Bedeutung aufgeladen ist. Die Kunstgeschichte dieser Verschiebung wird erläutert mittels Einbezugs von Künstlertheorien, einer ästhetischen Kritik der Avantgardekunst, aber auch der Philosophie des künstlerischen wie – genereller – des kreativen Schaffens.

Vom Kult zur Kunst
Vortrag von Prof. Dr. Hans Ulrich Reck und Frau Christine Bruggmann
am 17. Mai 2017 um 19 Uhr
im Herbert von Halem Verlag, Schanzenstr. 22, 51063 Köln

Anmeldung: Einlass ab 18:30 Uhr. Da die Zahl der Sitzplätze begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung per E-Mail an [email protected] oder unter der Nummer +49 221 92 58 29 0. Der Eintritt ist frei.