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Theatrum cerebri

Studien zur visuellen Kultur der populären Hirnforschung

41,00 

Zusätzliche Information

Größe 170 × 270 cm
Artikelnummer(n)

9783869624341, 9783869624358

Veröffentlicht

25.09.2019

Auflage

1. Auflage

Formate

Buch, PDF

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

568

Reihe

Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur (SI744)

Vor dem Hintergrund der visuellen Kultur des zeitgenössischen Wissenschaftsjournalismus befasst sich dieses Buch mit der medialen Inszenierung der Hirnforschung. Dabei dient die Zeitschrift Gehirn & Geist als Untersuchungsgegenstand, an dem sich erkennen lässt, wie relevant der vorhandene Bilderreichtum für das Verständnis des öffentlichen Interesses an der Hirnforschung ist: Durch eine Öffnung des Blicks für die unterschiedlichen Bildtypen der Gehirn & Geist lässt sich eine eigenständige Transformationszone der Medialisierung und der gesellschaftlichen Einbettung von Hirnforschung und Neuropsychologie aufzeigen, die in der Begleitforschung der Neurowissenschaften bislang zu wenig beachtet worden ist.

Dirk Hommrich, Dr. phil., Jg. 1975, ist wissenschaftlicher Referent für internationale Entwicklungen beim Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) und zweiter Direktoriumssprecher des Instituts für Kulturforschung Heidelberg. Er studierte Philosophie, Soziologie, Politologie und Geschichtswissenschaft und war Stipendiat des interdisziplinären DFG-Graduiertenkollegs „Topologie der Technik“, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz, der Professur für gesellschaftliche, politische und rechtliche Grundlagen von Bildung und Erziehung der Helmut-Schmidt-Universität sowie Senior Researcher am Forschungsbereich Wissensgesellschaft und Wissenspolitik des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am Karlsruher Institut für Technologie. Derzeitiger Arbeitsschwerpunkt ist die Digitalisierung der Wissenschaftskommunikation durch Informationsinfrastrukturen. Postgraduale Studien zur Wissenschaftsphilosophie der Neurowissenschaften und Neurotechnologien, zur Bildtheorie und Medienphilosophie, zur Intermedialität und Medienphänomenologie, zur Kulturtheorie der Popularwissenschaften sowie zur politischen Philosophie.

Zusammenfassung 11

Abstract 13

Vorwort 15

Hirnforschung und visuelle Kultur – Einleitung 17

1. Hirnforschung und persuasive Bildgebung 38
1.1 Hirnscans: Visuelle Elemente der Neurowissenschaft 42
1.2 Lokalisierungsforschung und Neurobiopolitik (M. Hagner) 46
1.2.1 Cyberphrenologie und Realitätseffekt 52
1.2.2 Hirn- und Werbebild 56
1.2.3 Ikonophilie der Hirnforschung 62
1.3 Wissenschaftsethnografie der PET (J. Dumit) 65
1.3.1 Laborkonstruktion und emphatische Illustration 70
1.3.2 ›Brain types‹ im Klassifikationslooping 75
1.3.3 PET und Selbstverhältnisse 79
1.3.4 Semiotik populärer Bilder 82
1.4 Televisuelle Illustrationen des Gehirns (C. Wassmann) 87
1.5 Hirnscans und wissenschaftliche Autorität 93

2. ›Potenziale des Gehirns‹ und Neuro-Pädagogiken 106
2.1 Biopolitik und ›Bildung‹ 109
2.1.1 Hirnforschung und evidenzbasierte Pädagogik 119
2.1.2 Begabung und neurobiologische Kompetenzpädagogik 127
2.2 Neuro-Interventionen der Kontrollgesellschaft 134
2.2.1 Neuro-Pädagogik und Defektmedizin 140
2.2.2 Neuro-Didaktik für institutionalisiertes und instruiertes Lernen 154
2.2.3 Neuro-Mathetik für informelles und selbstgesteuertes Lernen 177
2.2.4 Neuro-Enhancement als biopolitisches Supplement 205
2.3 Neuro-Interventionen und Potenzialentfaltung im Bildungsregime 220

3. Wissensräume der populären Hirnforschung 234
3.1 Transformationszonen publizierten Wissens 239
3.2 Wissenschaftsjournalismus und Alltagsnähe 246
3.2.1 Wissenschaft und affektive Kommunikation (U. Stäheli) 253
3.2.2 Soziale Kontextualisierung im Wissenschaftsjournalismus (C. Salzmann) 259
3.2.3 »Umschlagplätze, von Science in Pop« (E. Kaeser) 266
3.2.4 Medienpräsenz der Neurowissenschaft (T. Heinemann) 272
3.3 Visuelle Kommunikation und Alltagsnähe 287
3.3.1 Epistemische Evidenz 295
3.3.2 Rhetorik der visuellen Evidenz 301
3.3.3 Bildrhetorik, visuelle Autorität und ›normale‹ Bilder 306
3.4 Populäre Hirnforschung und alltägliche Bildwelten 312

4. Beobachtung der Gehirn & Geist 317
4.1 Medienphänomenologie 320
4.2 Profil der Zeitschrift 331
4.2.1 Geschichte und Erscheinungsweise der G&G 338
4.2.2 Aufbau und Themenvielfalt der G&G 344
4.3 Diskursordnung und Medienpraxis 354
4.3.1 Neuroarena und ›kritische Kritik‹ 356
4.3.2 Medialisierung, konvergenter Journalismus und Leserbeteiligung 365
4.4 Die Neuerfindung öffentlicher Wissenschaft 377
4.5 Exkurs: Bildhafte Sprache 379

5. Bildervielfalt der Gehirn & Geist 391
5.1 Szientifische Visualisierungen (Blickfang I) 395
5.1.1 Erscheinungs- und Werbebild 397
5.1.2 Visueller Cerebrozentrismus 404
5.2 Jenseits des Hirnbilds: Alltagsnahe Bilder (Blickfang II) 436
5.2.1 Soziale Bilder und Topoi des Alltags 441
5.2.2 Neuro-Interventionen und Defuturisierung 447
5.2.3 Populäre Bilder am Beispiel des vitruvianischen Menschen 476
5.3 Abseits des Hirnbilds: Cartoons und andere Blickfänge 485

6. Szientismus zwischen Hirn- und Alltagsbild – Schluss 496

7. Literatur- und Quellenverzeichnis 508