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Frankreich entschlüsseln

Missverständnisse und Widersprüche im medialen Diskurs

23,00 

Zusätzliche Information

Größe 12 × 19 cm
Artikelnummer(n)

9783869626437, 9783869626482, 9783869626444

Veröffentlicht

15.06.2023

Auflage

1. Auflage

Formate

Buch, ePub, PDF

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

288

Reihe

Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses (AAYUG48)

Für die Zukunft der EU ist die intime Kenntnis der Funktionsweise des jeweiligen Partners heute notwendiger denn je. Doch Deutschland und Frankreich sind sich trotz der engen Bande, die sie seit Kriegsende geknüpft haben, weitgehend fremd geblieben. Weil es sich um zwei Gesellschaftsmodelle handelt, die gegensätzlicher nicht sein können. Weil wie immer Klischees das tiefere Verständnis und somit die konstruktive Auseinandersetzung mit dem Anderssein behindern. Weil schließlich Frankreich wegen seiner besonderen Geschichte für Deutsche eine Projektionsfläche eigener Wunschvorstellungen ist. Und nicht zuletzt, weil viele Begriffe zur Kategorie der „falschen Freunde“ gehören: Sie scheinen in beiden Sprachen identisch, bedeuten aber etwas ganz anderes.

Besonders für deutsche Journalisten ist Frankreich ein Land der Widersprüche. Das Medienverständnis ist fast das Gegenteil des deutschen. Anspruch und Wirklichkeit, Theorie und Praxis klaffen auch bei den Werten, Prinzipien und Institutionen der Demokratie oft auseinander. Und vor allem: Paris ist nicht identisch mit Frankreich, einem Gebilde, dessen Komplexität nicht zuletzt die Wahlen 2022 offenbarten.

Dieses Buch ist ein Versuch, Frankreich verständlicher zu machen. Es zeigt, wie man sich einem fremden Land, von dem man meint, es zu kennen, annähern kann, und wie man die Fallstricke umgeht, die in Klischees und Idealvorstellungen lauern. Frankreich muss man lernen, zwischen den Zeilen zu lesen. Das Buch ist ein Beitrag zum öffentlichen Diskurs über die Zukunft Europas.

Isabelle Bourgeois, geboren 1955, ist Mitgründerin und Moderatorin der Dialogplattform www.tandem-europe.eu. Sie hat an der École Normale Supérieure in Fontenay-aux-Roses und an der Sorbonne studiert. Von 1980 bis 1988 war sie Lektorin an der Universität Hannover (Romanistik) und Kulturattaché an der französischen Botschaft in Bonn (zuständig für Rundfunk). Von 1988 bis 2017 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre d’Information et de Recherche sur l‘Allemagne Contemporaine – CIRAC (vergleichende Studien: Medien und Kommunikation, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Gesellschaft, kulturelle Unterschiede). Von 2001 bis 2015 war sie Chefredakteurin der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Regards sur l’économie allemande (CIRAC), von 1989 bis 2001 Dozentin am Institut d’études politiques (Paris), von 2002 bis 2017 Dozentin an der Université de Cergy-Pontoise und von 1990 bis 2005 freie Autorin für epd-medien, diverse deutsche Tageszeitungen und den Deutschlandfunk. Von ihr liegen zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen vor, u. a. vergleichende Studien (Medien, Wirtschaft, Soziales), außerdem Dokumentarfilme für France 3 (Portraits von Heinrich Böll und Günter Grass) und das ZDF (deutsche Fassung des Portraits von Günter Grass). 1996 gewann sie den Deutsch-Französischen Journalistenpreis TV für Heinrich Böll (France 3). Sie ist Mitglied im Beirat von Eurotopics.

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Teil I: Ein anderes Medienverständnis, eine andere Informationskultur
1. Meinungskonzentration im Pariser ›Biotop‹
2. Medienpolitik ist Wirtschaftspolitik
3. Eine andere Informationskultur
Teil II: Die République
4. Die République und ihre Werte
5. Frankreich, ›Wiege der Menschenrechte‹?
6. Ausnahmerecht und der Feind im Inneren
7. ›Gewalt‹ und Widerstand
Teil III: Frankreich, das Land,in dem nicht nur Gott lebt
8. Wie sich der Zentralismus konkret auswirkt
9. Parlez-vous français? – Sprache und Macht
10. Pyramidale Hierarchie in Politik und Arbeitswelt
11. Lebenswelten
Schluss

Literatur