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Europäische Öffentlichkeit und journalistische Verantwortung

32,00 

Zusätzliche Information

Größe 14,2 × 21,3 cm
Veröffentlicht

November 2010

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

492

Reihe

Journalismus International (UF064)

Artikelnummer(n)

9783869620299

Formate

Buch

Zu Öffentlichkeit, die diesen Namen verdient, gehört publizistische Selbstkontrolle. Zu europäischer Öffentlichkeit gehört publizistische Selbstkontrolle auf europäischer Ebene. So lautete die These, unter deren Annahme die Herausgeber des Bandes zur Diskussion der Frage geladen haben, ob Europa länderübergreifende Organe braucht, die sich um die Selbstdisziplin von Journalisten kümmern.

Osteuropäische Medienrechtler und -politiker stehen dieser Idee in der Regel offen gegenüber. Dagegen hielten die Presseräte etlicher westeuropäischer Länder internationale Institutionen der Medienselbstregulierung bisher für überflüssig, weil sich alle berufsethischen Konflikte des Journalismus auf ihrer nationalen Ebene ausreichend lösen ließen.

Doch bietet nationale Selbstregulierung wirklich Lösungen für transnationale Öffentlichkeit? Wie verhält es sich mit Ländern, in denen keine nationalen „Media Accountability Systems“ (Claude-Jean Bertrand) existieren? Benötigen Journalisten, deren Arbeit sich auf mehrere Länder bezieht, international anerkannte berufliche Orientierungen? Braucht Europäische Öffentlichkeit eine Selbstkontrolle, die Journalisten an ihre Berichtspflicht über andere europäische Länder und über gemeinsame europäische Themen erinnert? Braucht es einen gemeinsamen europäischen Handlungs- und Vorstellungsraum des Journalismus? Und schließlich: Kann die Selbstkontrolle des Journalismus sich weiterhin an nationalen Parametern ausrichten, wenn die Produktion, Inhalte und Publika von Medien bereits in Europa angekommen sind?

Im Februar 2009 haben sich daher auf einer vom Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien sowie vom Verein zur Förderung der publizistischen Selbstkontrolle (FPS) organisierten Tagung europäische Experten aus Kommunikationswissenschaft, Medienethik und Medienpraxis im Wiener Presseclub Concordia versammelt, um anhand solcher Fragen das Für und Wider, mögliche Formen sowie die Realisierungschancen einer Europäisierung der publizistischen Selbstregulierung zu erörtern.

Dieser Sammelband stellt die Vorträge der Wiener Tagung und die Abschlussdiskussion einem an der Entwicklung europäischer Öffentlichkeit und journalistischer Qualität interessierten Publikum vor.

Horst Pöttker, geboren am 29.12.1944, Studium der Soziologie, Sprach- und Literaturgeschichte sowie Philosophie in Hamburg, Zürich, Kiel und Basel. Professor em. an der TU Dortmund und seit 1.4.2015 Seniorprofessor an der Universität Hamburg. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte: Theorie, Geschichte und Ethik des Journalismus; Medien und Migration; Soziologie der öffentlichen Kommunikation; Klassiker der Sozialwissenschaft.
Christian Schwarzenegger, Dr. Jg. 1980, ist Akademischer Rat a. Z. am Institut für Medien, Wissen und Kommunikation der Universität Augsburg. Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Wien. Promotion an der Universität Augsburg 2015. Co-Sprecher der Fachgruppe Kommunikationsgeschichte in der DGPuK und Vice-Chair der ECREA Communication History Section. Forschungsschwerpunkte umfassen Medienwandel und Mediatisierungsforschung, kommunikationswissenschaftliche Erinnerungsforschung, Kommunikationsgeschichte sowie Forschung zu digitalen und alternativen Öffentlichkeiten und Mediennutzung im Alltag.