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Die soziale Konstruktion journalistischer Qualität

Fachdiskurs, Theorie und Empirie

49,00 

Zusätzliche Information

Größe 14,2 × 21,3 cm
Artikelnummer(n)

9783744519236, 9783744519243

Veröffentlicht

19.04.2018

Formate

Buch, PDF

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

460

Reihe

Forschungsfeld Kommunikation (AAXTD90)

Die Arbeit geht in dreierlei Hinsicht neue Wege: Erstens werden die normativen Grundannahmen der bestehenden Ansätze zur journalistischen Qualität herausgearbeitet. Zweitens knüpft die Eigentheorie an den Sozialkonstruktivismus in der Tradition von Peter L. Berger und Thomas Luckmann an, ebenfalls ein Novum in der Erforschung journalistischer Qualität. Und drittens wird die herkömmliche quantitative Methodik zugunsten eines quantitativ-qualitativen Methodenmixes erweitert, wobei die Qualitätsurteile junger Erwachsener zum Journalismus rekonstruktiv im Fokus stehen. Im ersten Oberkapitel werden Theorien und Ansätze zur journalistischen Qualität besprochen, zugrunde liegende normative Vorstellungen freigelegt und Defizite identifiziert. Das zweite Oberkapitel enthält den Theorieentwurf, der neben dem Sozialkonstruktivismus auch verschiedene andere Ansätze integriert, etwa das Konzept der Wissensgesellschaft, die Prototypen-Semantik oder die Theorie subjektiver Qualitätsauswahl. Im dritten Oberkapitel werden die Ergebnisse von acht Gruppendiskussionen mit insgesamt 76 jungen Erwachsenen sowie die Ergebnisse einer Befragung dieser Teilnehmer/innen präsentiert, im Hinblick auf sieben aus dem Theorieentwurf abgeleitete Forschungsfragen.

Im Ergebnis zeigte sich eine erstaunliche Konstanz der Qualitätsvorstellungen der jungen Erwachsenen, die allerdings in einer gewissen Spannung zu ihrer eigenen Mediennutzung stand. Anders gesagt: Was junge Erwachsene gut finden und was sie „an sich“ für gut halten, klafft auseinander. Instrumentelle und normative Qualitätsvorstellungen weichen demzufolge voneinander ab. Neben dem Alter hatte das Milieu eine moderierende Wirkung, insofern es vor allem prägte, welche Medienangebote überhaupt als positive oder negative Qualitätsprototypen in Diskussionen eingebracht wurden.

Dennis Reineck, Dr. des., geboren am 26.05.1975. Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Freien Universität Berlin, 2009 bis 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus der Universität Hamburg. Spezialisierung auf Journalismus- und Publikumsforschung, Lehrtätigkeit im Bereich wissenschaftliche Methoden. Seit 2014 Projektmanager Studien und Evaluierung an der DW Akademie mit Schwerpunkt Medienentwicklungszusammenarbeit.

1. Einleitung
2. Die wissenschaftliche Konstruktion journalistischer Qualität – ein historisch-systematischer Überblick
2.1 Zeitungswissenschaftliche Vorläufer
2.2 Mainzer Schule und Münchner Schule
2.2.1 Mainzer Schule
2.2.2 Münchner Schule
2.3 Funktionalismus und Systemtheorie
2.3.1 Funktionale Publizistik
2.3.2 Systemtheorie
2.4 Emanzipatorische Ansätze
2.4.1 Kritische Theorie
2.4.2 (Neo-)Marxistische Ansätze
2.4.3 Die Theorie kommunikativen Handelns
2.4.4 Cultural Studies
2.4.5 Journalismus als soziales Feld
2.5 Normativ-dekompositorische Ansätze
2.6 Zusammenfassung
3. Soziale Konstruktion des Journalismus und der journalistischen Qua lität – ein wissenss oziologischer Entwurf
3.1 Wissenssoziologische Prämissen
3.2 Journalismus in der Wissensgesellschaft
3.2.1 Zeitdiagnose Wissensgesellschaft
3.2.2 Massenmedien und Journalismus als Wissensinstitutionen
3.3 Die journalistische Konstruktion von Wirklichkeit
3.3.1 Massenmedien und Journalismus als Wirklichkeitskonstruktionen
3.3.2 Journalismus im Kontext medialer Wirklichkeitskonstruktionen
3.3.3 Journalismustypen als Bausteine der Wirklichkeitskonstruktion und als Wissensangebote
3.3.4 Milieus und Lebensstile als Einflussfaktoren auf die Nutzung journalistischer Wirklichkeitskonstruktionen
3.4 Journalistische Qualität – sozialkonstruktivistisch betrachtet
3.4.1 Journalistische Qualität als soziale Zuschreibung
3.4.2 Journalistische Qualität in der Wissensgesellschaft
3.4.3 Instrumentelle und normative Qualität
3.4.4 Das dekompositorische und das prototypische Qualitätsverständnis
3.5 Zusammenfassung
4. Empirische Untersuchung zur sozialen Konstruktion journalistischer Qualität unter jungen Erwachsenen
4.1 Forschungsstand
4.1.1 Mediennutzung junger Erwachsener
4.1.2 Qualitätsurteile junger Erwachsener
4.2 Forschungsfragen und -annahmen
4.3 Forschungsdesign und Methoden
4.3.1 Gruppendiskussion
4.3.2 Quantitative Befragung
4.3.3 Qualitative Inhaltsanalyse und quantitative Auswertung
4.3.4 Triangulation der Ergebnisse
4.4 Stichprobe
4.5 Pretests
4.6 Ergebnisse
4.6.1 Themeninteressen und journalistische Qualität
4.6.2 (Digitale) Mediennutzung und journalistische Qualität
4.6.3 Journalismusdefinition und journalistische Qualität
4.6.4 Instrumentelle und normative Qualitätserwartungen
4.6.5 Dekompositorische Qualitätsdimensionen in Medienrepertoires
4.6.6 Mediengattungen und normative Qualitätsprototypen
4.7 Zusammenfassung
5. Fa zit und Ausblick
5.1 Soziale Konstruktion journalistischer Qualität: Eine Synthese
5.2 Schlussfolgerungen für den Journalismus
5.3 Schlussfolgerungen für Medienunternehmen und -organisationen
5.4 Schlussfolgerungen für die Medienpolitik
5.5 Ausblick: Forschungsdesiderate für künftige Qualitätsforschung

Literatur 375
ANHANG 440