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Die Redner
Biografien
Ulrich Deppendorf wurde 1950 in Essen geboren und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Münster. Sein Gerichtsreferendariat absolvierte er 1976 am Landgericht Duisburg, anschließend volontierte er beim Westdeutschen Rundfunk in Köln; hier absolvierte er die folgenden 13 Jahre seiner journalistischen Laufbahn. 1991 verließ Deppendorf, der zu den Miterfindern des Interviewmagazins ZAK gehört, den WDR und wurde in Hamburg Chefredakteur von ARD-aktuell. 1999 wechselte er ins neu gegründete ARD-Hauptstadtstudio in Berlin, wurde Chefredakteur und moderierte den Bericht aus Berlin. 2002 kehrte er noch einmal zum WDR nach Köln zurück und arbeitete dort als Programmdirektor Fernsehen, ehe er sich 2007 wieder in Berlin niederließ und die Leitung des ARD-Hauptstadtstudio mit rund 200 Mitarbeitern übernahm. Neben dem Bericht aus Berlin im Ersten ist er auch in der Sendung Deppendorfs Woche auf tagesschau.de und tagesschau24 zu sehen. Ulrich Deppendorf, einer der bekanntesten Fernsehjournalisten der Republik, der im Mai 2015 in den Ruhestand geht, orientiert sich am Programm des angelsächsischen Informationsjournalismus und einem Stil der unaufgeregten, krawallfreien Politikberichterstattung.
Mathias Döpfner wurde 1963 in Bonn geboren. Er studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaften in Frankfurt und Boston und wurde mit einer Arbeit zur Geschichte der Musikkritik promoviert. Er war Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Geschäftsführer einer PR-Agentur, Assistent des Gruner + Jahr-Vorstandsvorsitzenden, schließlich Chefredakteur der Berliner Wochenpost, der Hamburger Morgenpost, dann der Welt. Im Jahre 2000 wurde er Mitglied des Vorstands, 2002 übernahm er den Posten des Vorstandsvorsitzenden bei Axel Springer SE, manövrierte das inzwischen hochprofitable Unternehmen aus seiner ökonomischen Schieflage, beendete die Einflussmöglichkeiten von Leo Kirch und positionierte den Verlag neu in gesellschaftspolitischen Debatten. Inzwischen hat der Medienmanager entschieden auf die Herausforderungen der Digitalisierung reagiert, digitale Anzeigenportale hinzu gekauft, Start-Up-Programme gefördert, Paid-Content-Modelle umgesetzt und den Fernsehsender N24 erworben. Mathias Döpfner, der mit dem Buch Die Freiheitsfalle (2011) ein programmatisches Plädoyer für die offene Gesellschaft vorlegte, wurde für seine Managementtätigkeit wie auch für sein politisches Engagement vielfach ausgezeichnet.
Hans Leyendecker wurde 1949 in Brühl geboren. Nach der Schule volontierte er beim Stader Tageblatt und arbeitete anschließend als freier Journalist in Bayern, bevor er 1979 als Landeskorrespondent für Nordrhein-Westfalen zum Spiegel kam. Seinen Ruf als erfolgreicher Enthüllungsjournalist begründete er 1982 mit seinen Recherchen zum Flick-Parteispenden-Skandal, die in diversen Titelgeschichten des Spiegels veröffentlicht wurden und zu zahlreichen Rücktritten und Verurteilungen von Spitzenpolitikern führten. Später enthüllte Leyendecker zahlreiche Skandale, unter anderem die sogenannte ›Traumschiff-Affäre‹ um Lothar Späth (1989), die Steueraffäre Peter Grafs (1995) und die Plutonium-Affäre des BND (1995). 1997 wechselte er zur Süddeutschen Zeitung. Zum »Fall seines Lebens« wurde die CDU-Parteispendenaffäre 1999/2000. Hans Leyendecker gehört zu den Mitbegründern des Netzwerks Recherche, wurde für seine investigative Arbeit u.a. mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet und hat viel beachtete Sachbücher zu Korruption, Rüstungsexporten und einzelnen Skandalen vorgelegt. Er lebt und arbeitet in Leichlingen im Bergischen Land.
Giovanni di Lorenzo wurde 1959 in Stockholm geboren, wuchs in Deutschland und Italien auf und studierte Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie Neuere Geschichte in München. Zwischen 1984 und 1987 moderierte er für den Bayerischen Rundfunk die Jugendsendung Live aus dem Alabama, seit 1989 ist er Gastgeber der Talkshow 3nach9. Noch während seines Studiums wirkte er als Berater an der Neugestaltung der Süddeutschen Zeitung mit, bei der er später als innenpolitischer Reporter und schließlich als Ressortleiter arbeitete. 1999 wechselte di Lorenzo als Chefredakteur zum Berliner Tagesspiegel. Seit 2004 ist er Chefredakteur der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit und Mitherausgeber des Tagesspiegels. Heute ist Die Zeit eine der wenigen Zeitungen in Deutschland mit steigender Auflage. 2010 publizierte er das gemeinsam mit Axel Hacke verfasste Buch Wofür stehst Du? Überdies erschienen Gesprächsbücher mit Helmut Schmidt (Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt), Karl-Theodor zu Guttenberg (Vorerst gescheitert) und Prominenten aus den unterschiedlichsten Lebenswelten (Vom Aufstieg und anderen Niederlagen). Di Lorenzo hat zahlreiche Preise erhalten, darunter den Theodor-Wolff-Preis, den Adolf-Grimme-Preis in Silber und die Auszeichnung als Chefredakteur des Jahres (2007).
Miriam Meckel wurde 1967 in Hilden geboren. Sie studierte in Münster und Taipeh Kommunikationswissenschaft, Sinologie, Politikwissenschaft und Jura und promovierte mit einer kommunikationswissenschaftlichen Arbeit zur Rolle des Fernsehens in Europa. Nach dem Studium arbeitete sie als Journalistin für die ARD, für VOX und RTL, war Moderatorin, Reporterin und Redakteurin und wurde 1999 auf eine Professur für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster berufen. 2001 wechselte Meckel als Regierungssprecherin von Wolfgang Clement, dann als Staatssekretärin für Europa, Internationales und Medien in die Politik und wurde im selben Jahr mit dem Cicero-Rednerpreis ausgezeichnet. Seit 2005 ist sie Professorin für Corporate Communication und Direktorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen, von 2006 bis 2007 moderierte sie einen Wirtschaftstalk bei n-tv. Seit 2014 ist Miriam Meckel Chefredakteurin der WirtschaftsWoche. Ihre wissenschaftlichen Studien zur digitalen Gesellschaft, aber auch ihre Sachbücher (Das Glück der Unerreichbarkeit, Brief an mein Leben, Next) und ihre in vielen großen Zeitungen publizierten Essays sorgen regelmäßig für Aufsehen und Debatten.
Frank Schirrmacher wurde 1959 in Wiesbaden geboren, studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie an den Universitäten Heidelberg und Cambridge und promovierte mit einer Arbeit zur Dekonstruktion des literarischen Kanons bei Franz Kafka und Harold Bloom in Siegen. Parallel dazu arbeitete er bereits als Feuilletonredakteur in der Kulturredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im Alter von 29 Jahren übernahm Schirrmacher im Jahre 1989 die Leitung der Redaktion für Literatur und literarisches Leben und löste Marcel Reich-Ranicki ab. Nur fünf Jahre später wurde er in den Kreis der Frankfurter Allgemeine Zeitung-Herausgeber aufgenommen und war seitdem für das Feuilleton und die Wissenschaftsredaktionen verantwortlich, förderte die unterschiedlichsten Autoren, experimentierte, erschloss sich und anderen neue Themenfelder. Frank Schirrmacher, der am 12. Juni 2014 verstarb, wurde u.a. mit dem Ludwig-Börne-Preis, dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache, dem Bundesverdienstkreuz sowie der Wahl zum Journalisten des Jahres ausgezeichnet. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, die zu Bestsellern wurden (Das Methusalem-Komplott, Minimum, Payback und Ego). Seine zeitdiagnostischen Essays und publizistischen Interventionen prägten die Debatten der Republik.
Cordt Schnibben wurde 1952 in Bremen geboren. Er studierte Volkswirtschaftslehre in Bremen, arbeitete als Werbetexter in Frankfurt und besuchte im Anschluss die Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Von 1984 bis 1988 war er Redakteur bei Die Zeit, seit 1989 arbeitet er als Reporter und Autor für den Spiegel, leitete das Reportagenmagazin Spiegel reporter und das Ressort Gesellschaft/Reportagen. Schnibben ist Experte für die alte und die neue Medienwelt: Er hat mit Langzeit-Reportagen viele wichtige Preise des Journalismus gewonnen (u.a. den Egon-Erwin-Kisch-Preis, den Henri-Nannen-Preis, den Theodor-Wolff-Preis und den Adolf-Grimme-Preis), gemeinsam mit anderen Autoren das Reporter-Forum gegründet (eine Initiative zur Ausbildung und Qualitätssicherung im Journalismus), eine eigene News-App entwickelt und eine breite öffentliche Debatte über die Zukunft der Zeitung initiiert. Seine Artikelserien und die verschiedenen Reportage- und Sachbücher über den Skandal um Uwe Barschel, den Fall der Mauer, den Terroranschlag vom 11. September, den Tsunami oder auch die Fernwirkungen der 68er-Bewegung zeigen ihn als präzisen Rechercheur und brillanten Stilisten.
Alice Schwarzer wurde 1942 in Wuppertal geboren. Sie volontierte bei den Düsseldorfer Nachrichten, arbeitete für die Zeitschrift Pardon und war als freie Korrespondentin in Paris tätig; hier kam sie mit Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir in Kontakt und es entstanden erste Artikelserien und Aktionen (»Wir haben abgetrieben!«) – Initiativen der Frauenbewegung, die sie entscheidend prägte und prägt. Ihr 1975 erschienenes Buch Der kleine Unterschied und seine großen Folgen wurde ein Welt-Bestseller. 1977 gründete Alice Schwarzer die Zeitschrift EMMA, die sie bis heute als Chefredakteurin führt. Ihre öffentlichen Fernsehdiskussionen (z. B. mit Esther Vilar oder Rudolf Augstein), die von ihr initiierten Kampagnen und Prozesse (gegen Pornografie und Prostitution), ihre Streitschriften gegen einen aggressiv politisierten Islam und auch ihre Bücher und Biografien (z. B. über Petra Kelly oder Marion Gräfin Dönhoff) haben für vielfältige, produktive Kontroversen gesorgt, die gesellschaftliche Bewusstseinslage verändert. Alice Schwarzer, die mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde (Bundesverdienstkreuz, Wahl zur Journalistin des Jahres, Ludwig-Börne-Preis etc.), lebt in Köln.
Roger Willemsen wurde 1955 in Bonn geboren. Nach seinem Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte war er als Autor, Essayist und Übersetzer tätig und arbeitete als Korrespondent für Rundfunk und Presse in London. 1991 wurde Willemsen als kulturkritischer Intellektueller für das Fernsehen entdeckt und führte in Sendungen wie 0137 oder Willemsens Woche Interviews mit internationalen Prominenten. Als Produzent und Autor drehte Willemsen etliche Dokumentarfilme und schrieb neben seiner Fernsehtätigkeit kultur- und medienkritische Beiträge für zahlreiche Zeitungen und Magazine. Heute arbeitet er als Kolumnist, ist Fernsehproduzent und Fernsehkritiker, Firmeninhaber und Formaterfinder, Dokumentarfilmer, Moderator, Vortragsreisender und als Honorarprofessor an der Humboldt-Universität in der akademischen Lehre engagiert. Überdies war und ist er mit unterschiedlichen satirisch-humoristischen und literarisch-musikalischen Bühnenprogrammen erfolgreich. Roger Willemsen, dessen Bücher (Die Enden der Welt, Momentum, Das Hohe Haus etc.) monatelang auf den Bestsellerlisten standen und verschiedentlich ausgezeichnet wurden, ist darüber hinaus Schirmherr des Afghanischen Frauenvereins e.V. und seit vielen Jahren Botschafter von Amnesty International.