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Die Interviewten
Porträts der für das Buch interviewten Persönlichkeiten
Drachen-Cocktail
Gegenüber der medialen Macht der Klischees ist man wehrlos, meint Ole von Beust. Der ehemalige Erste Bürgermeister von Hamburg sprach mit Rena Föhr und Gregor Landwehr über rhetorische Minenfelder, den Rechtspopulismus an der Elbe und die Tücken der direkten Demokratie.
Ole von Beust, 1955 in Hamburg geboren, regierte von 2001 bis 2010 als Erster Bürgermeister die Hansestadt. 1978 zog er zum ersten Mal in die Hamburger Bürgerschaft ein, bei der Wahl 1997 war er Spitzenkandidat seiner Partei. Das Bürgermeisteramt errang er, als die CDU 2001 mit der Partei des Rechtspopulisten Ronald Schill (PRO) eine Regierung bildete. Im Jahr 2003 löste von Beust die Koalition auf; bei den anschließenden Neuwahlen erreichte die CDU die absolute Mehrheit. Nach den Bürgerschaftswahlen 2008 entstand unter seiner Federführung gemeinsam mit der Grün-Alternativen Liste deutschlandweit die erste schwarz-grüne Koalition auf Landesebene. Im Juli 2010 trat von Beust zurück, nachdem eine von ihm mitgetragene Schulreform durch einen Volksentscheid zu Fall gebracht wurde. Heute arbeitet er wieder als Rechtsanwalt und Berater.
Vollgas auf der Achterbahn
Bild muss laut, schrill und bunt sein, meint Nikolaus Blome. Mit Alexander Karl und Kati Trinkner sprach der stellvertretende Chefredakteur und Leiter des Hauptstadtbüros der Bild-Zeitung über Kontrollverlust am Telefon, politischen Theken-Glamour und die Tücken komprimierter Wahrheitsfindung.
Nikolaus Blome wurde 1963 in Bonn geboren. In Bonn und Paris absolvierte er sein Magisterstudium in den Fächern Geschichte, Volkswirtschaft und Politikwissenschaft und besuchte zudem die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg. Anfang der 1990er-Jahre arbeitete er zunächst für den Tagesspiegel, bevor er zum Axel-Springer-Verlag wechselte. Von 1997 bis 2006 war Blome bei der Tageszeitung Die Welt, für die er in Brüssel als Büroleiter arbeitete bevor er im Mai 2001 stellvertretender Chefredakteur wurde und 2002 den Posten als Leiter der Ressorts Innenpolitik und Parlamentsbüro übernahm. 2006 wechselte Blome zur Bild-Zeitung und leitet seither das Hauptstadtbüro. Seit Mai 2011 ist er stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Wirtschaftsressorts. 2008 erschien sein Buch Faul, korrupt und machtbesessen? Warum Politiker besser sind als ihr Ruf. 2011 folgte Der kleine Wählerhasser. Was Politiker wirklich über die Bürger denken.
Die Meute
In einen Abgrund der Meinungsmache hat Christian von Boetticher geblickt. Mit Corinna Hillebrand-Brem und Maren Weber sprach der Anwalt und ehemalige Spitzenpolitiker der schleswig-holsteinischen CDU über mediale Salami-Taktik, die Politik der Liebe und die Herrschaft über das eigene Bild.
Christian von Boetticher wurde im Jahr 1970 in Hannover geboren und wuchs in Appen-Unterglinde im Kreis Pinneberg auf. Im Alter von 16 Jahren trat er in die Junge Union ein und wurde ein Jahr später Mitglied der CDU. Zu den politischen Stationen des promovierten Juristen gehören die Mitgliedschaft im Europäischen Parlament und das Amt des schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministers. 2010 wurde Christian von Boetticher zum CDU-Landesvorsitzenden und zum Spitzenkandidaten der Partei für die schleswig-holsteinische Landtagswahl 2012 gewählt. Im August 2011 begann eine öffentliche Diskussion über eine Beziehung zwischen dem damals 39-Jährigen und einer 16-Jährigen, die er über die Internetplattform Facebook kennengelernt hatte. Nach Kritik aus der eigenen Partei trat von Boetticher daraufhin von CDU-Landesvorsitz und Spitzenkandidatur zurück und behielt nur das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Pinneberg. Heute arbeitet von Boetticher als Rechtsanwalt in einer Hamburger Kanzlei.
Die Entbehrlichkeit der Heimat
Wer sich selbst treu bleibt, braucht politische Attacken nicht zu fürchten, sagt Daniel Cohn-Bendit. Mit Jonas Schaible und Sophia Schmid sprach der Europaparlamentarier über den Preis der offenen Mediengesellschaft, die Politik des Privaten und Deutschlands Lust zu strafen.
Daniel Cohn-Bendit, Spitzname ›Dany‹, wurde 1945 als Kind deutscher jüdischer Exilanten im südfranzösischen Montauban geboren. 1958 zog er nach Frankfurt am Main und besuchte die Odenwaldschule, die er 1965 mit dem Abitur verließ. Im selben Jahr begann er ein Studium der Soziologie an der Universität Nanterre in Paris. 1968 wurde er einer der Wortführer der Pariser Studentenrevolte. Von 1970 an gehörte er der Frankfurter Sponti-Szene an, lebte unter anderem mit Joschka Fischer in einer Wohngemeinschaft und gab das linke Stadtmagazin Pflasterstrand heraus. Später versöhnte er sich mit der parlamentarischen Demokratie, trat 1984 den Grünen bei und gehörte bald zum Realo-Flügel der Partei. Sein erstes öffentliches Amt bekleidete er zwischen 1989 und 1997 als Dezernent für Multikulturelles in Frankfurt. Seit 1994 sitzt er abwechselnd für die deutschen und die französischen Grünen im Europäischen Parlament und ist dort seit 2002 auch Co-Fraktionsvorsitzender der Grünen-Fraktion. Er lebt in Frankfurt und arbeitet neben seiner politischen Tätigkeit als Moderator und Buchautor.
Unter drei
Berlin-Mitte ist eine politisch-journalistische Käseglocke, sagt Ulrich Deppendorf. Mit Alina Rafaela Hübner und Carina Stefak sprach der Leiter des ARD-Hauptstadtstudios über Erbsensuppe im Hinterzimmer, Christian Wulff als Studiogast und kleine Fluchten per Linienbus.
Ulrich Deppendorf wurde 1950 in Essen geboren und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Münster. Sein Gerichtsreferendariat absolvierte er 1976 am Landgericht Duisburg, anschließend volontierte er beim Westdeutschen Rundfunk in Köln, wo er die folgenden 13 Jahre seiner journalistischen Laufbahn verbrachte. 1991 verließ Deppendorf den WDR und wurde in Hamburg Chefredakteur von ARD-Aktuell. 1999 wechselte er ins neu gegründete ARD-Hauptstadtstudio in Berlin; hier wurde er Chefredakteur und moderierte den Bericht aus Berlin. 2002 kehrte er noch einmal zum WDR nach Köln zurück und arbeitete dort als Programmdirektor Fernsehen, ehe er sich 2007 wieder in Berlin niederließ und die Leitung des ARD-Hauptstadtstudios übernahm. Neben dem Bericht aus Berlin im Ersten ist er auch in der Sendung Deppendorfs Woche auf tagesschau.de und tagesschau24 zu sehen.
Kollateralschaden
Die Welt, wie wir sie heute kennen, ist ein Auslaufmodell, meint Daniel Domscheit-Berg. Mit Kati Trinkner und Maren Weber redete der ehemalige Sprecher von WikiLeaks über die Ethik des Geheimnisverrats, die Abgründe des Julian Assange und die Gefahren des Dilettantismus.
Daniel Domscheit-Berg wurde 1978 geboren. Er studierte von 2002 bis 2006 Angewandte Informatik an der Berufsakademie Mannheim und arbeitete anschließend als Diplom-Informatiker mit Schwerpunkt IT-Sicherheit. Nach einem Treffen mit Julian Assange 2007 engagierte er sich für die Whistleblower-Plattform WikiLeaks, die mit Enthüllungen zu politischen und wirtschaftlichen Vorgängen weltweit Aufmerksamkeit erregte. Unter dem Pseudonym Daniel Schmitt vertrat er die Organisation in der Öffentlichkeit und galt als einziges offizielles Mitglied neben Assange. Nach einem Streit und dem darauffolgenden Austritt arbeitet er heute an seinem eigenen Projekt OpenLeaks, das auf der weiterentwickelten Ursprungsidee – der Unterstützung von Whistleblowern – basiert.
Grenz-Werte
Das ökonomische durch ein christliches Menschenbild ersetzen will Heiner Geißler. Mit Johanna Katharina Herrmann, Alina Rafaela Hübner und Veronika Scheidl sprach der CDU-Politiker über seine Verbundenheit mit Attac, die weichgespülte Parlamentsrhetorik und die deutsche Art der Revolution.
Heiner Geißler, 1930 in Oberndorf am Neckar geboren, studierte Philosophie und Rechtswissenschaften. Für kurze Zeit arbeitete er als Richter am Amtsgericht in Stuttgart. Parteipolitisch schon früh aktiv, wurde er Landesvorsitzender der Jungen Union und Mitglied des CDU-Landesvorstands. 1965 kam er erstmals in den Bundestag, 1967 wurde er Minister für Soziales, Gesundheit und Sport in Rheinland-Pfalz, 1977 CDU-Generalsekretär und 1982 Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit. Im Jahr 1985 schied er aus der Bundesregierung aus. Heiner Geißler engagiert sich national und international für die Menschenrechte und die Friedensbewegung und ist in der globalisierungskritischen Bewegung Attac aktiv.
Tage des Zorns
Dass man sich auch in Deutschland empören könnte, hatte Stéphane Hessel nicht erwartet. Mit Sophia Schmid und Veronika Scheidl sprach der ehemalige Résistance-Kämpfer und Diplomat über die Oligarchisierung der Demokratie, die historische Bedeutung von Mobiltelefonen und den Optimismus als realistisches Prinzip.
Stéphane Hessel, 1917 in Berlin geboren, ist ein ehemaliger Résistance-Kämpfer und Diplomat. Mit sieben Jahren nach Frankreich emigriert, engagierte sich Hessel nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in der französischen Résistance. 1944 wurde er gefangengenommen und ins KZ Buchenwald deportiert, später wurde er nach Dora verlegt. Dort überlebte er nur durch den Tausch der Identität mit einem kurz zuvor verstorbenen Häftling. Im April 1945 konnte er fliehen. Nach dem Krieg trat Hessel in den diplomatischen Dienst ein und wirkte als Sekretär der neu geschaffenen UN-Menschenrechtskommission an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948 mit. Er vertrat Frankreich bei verschiedenen internationalen Organisationen und wurde 1981 zum Ambassadeur de France ernannt. Seit einiger Zeit engagiert er sich für das Schicksal der Palästinenser. 2010 erschien sein 30-seitiger Aufruf Empört euch!, der mittlerweile eine Millionenauflage erreicht hat und in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurde.
Bleierne Zeit
In Gertrud Höhlers Augen ist Angela Merkel dabei, Deutschland in einen Ein-Parteien-Staat umzuformen. Mit Johanna Katharina Herrmann und Alina Rafaela Hübner sprach die Literaturwissenschaftlerin und ehemalige Beraterin von Helmut Kohl über das ›System M‹, die Illusionen der Euro-Retter und die panische Angst der Politiker, neue Wege zu beschreiten.
Gertrud Höhler, geboren 1941 in Wuppertal, studierte Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Bonn, Berlin, Zürich und Mannheim und promovierte 1967. Als Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft war sie von 1976 bis 1993 an der Universität Paderborn tätig. Sie arbeitet seit Mitte der 1980er-Jahre als Kommunikationsberaterin für Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik, moderierte verschiedene Kultursendungen im Fernsehen und veröffentlichte eine Reihe von Büchern zu wirtschaftlichen und politischen Themen. Im Jahr 1999 bekam sie das Bundesverdienstkreuz. In ihrem neuen Buch Die Patin. Wie Angela Merkel Deutschland umbaut kritisiert Getrud Höhler scharf den Regierungsstil der Bundeskanzlerin.
Kanzler backen
Die Finanzindustrie bildet eine größere globale Bedrohung als die Klimakatastrophe, meint Hans-Ulrich Jörges. Er sprach mit Rena Föhr und Veronika Scheidl über mediale Konformität, knurrende Schweinehunde und die Arroganz der Hauptstadt.
Hans-Ulrich Jörges, Jahrgang 1951, gilt als einer der einflussreichsten Journalisten des Landes. Nach einem Volontariat bei der Nachrichtenagentur Vereinigte Wirtschaftsdienste (VWD) und einem abgebrochenen Studium der Gesellschaftswissenschaften arbeitete er ab 1977 in verschiedenen leitenden Positionen bei der Nachrichtenagentur Reuters, bis er 1985 zum Stern wechselte. Es folgten Tätigkeiten als Düsseldorfer Korrespondent der Süddeutschen Zeitung sowie zunächst als Chef des Politikressorts und dann als Chefredakteur der Wochenzeitung Die Woche. 2002 kehrte er zum Stern zurück. Seit 2007 ist Jörges hier Mitglied der Chefredaktion. Mit seiner wöchentlichen Kolumne Zwischenruf und pointierten Stellungnahmen in politischen Sendungen liefert er immer wieder Stoff für kontroverse Diskussionen.
Der versöhnte Sohn
Mit seiner Autobiografie hat Walter Kohl das Innenleben der Kanzler-Familie abseits der politischen Bühne und der medialen Bilder beleuchtet. Mit Ildiko Mannsperger und Jessica Nowak sprach ›der Sohn vom Kohl‹ über eine Jugend im Ausnahmezustand, den Suizid seiner Mutter und die Versöhnung als Lebensform.
Walter Kohl, 1963 in Ludwigshafen geboren, ist der ältere der beiden Söhne von Hannelore und Helmut Kohl. Nach seinem Abitur 1982 in Ludwigshafen verpflichtete er sich für zwei Jahre als Reserve-Offiziersanwärter bei der Bundeswehr. Nach seinem Militärdienst studierte er in Harvard Geschichte und Volkswirtschaft und absolvierte in Wien ein Aufbaustudium zum Diplom-Volkswirt. Zunächst arbeitete er bei der Investmentbank Morgan Stanley in New York. Nachdem er 1993 eine MBA-Ausbildung in Frankreich abgeschlossen hatte, arbeitete er dann über zehn Jahre lang in leitender Position als Verantwortlicher im Controlling bei Großkonzernen wie der Kaufhof Holding AG oder der Metro AG. 2005 gründete er mit seiner koreanischen Frau die Firma Kohl & Hwang, die Automobilkonzerne in Deutschland mit Spezialteilen aus Korea beliefert. Er veröffentlichte 2011 die Biografie Leben oder gelebt werden. Schritte auf dem Weg zur Versöhnung. Walter Kohl ist in zweiter Ehe verheiratet und hat einen Sohn.
Blaupause in Grün
Politik braucht starke Symbole, verkommt aber oft zu schlechtem Theater, sagt Winfried Kretschmann. Der baden-württembergische Ministerpräsident sprach mit Larissa Rohr und Sophia Schmid über süddeutsche Barockkirchen, Schuhwürfe und die Augenhöhe als politisches Maß.
Winfried Kretschmann, 1948 in Spaichingen auf der Schwäbischen Alb geboren, ist der erste grüne Ministerpräsident Deutschlands. Er wuchs in einem liberalen, katholischen Elternhaus auf und studierte an der Universität Hohenheim Biologie, Chemie und Ethik. Kretschmann ist Mitbegründer der baden-württembergischen Grünen und gehörte dem ökolibertären Flügel der Partei an. Von 1980 bis 1996 war er mit Unterbrechungen Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. Im Jahr 2002 wurde er zum Fraktionsvorsitzenden und drei Jahre später zum Spitzenkandidaten der baden-württembergischen Grünen gewählt. Seit Mai 2011 ist Winfried Kretschmann Ministerpräsident.
Die dunkle Seite
Politiker müssen Intrigen aushalten können, sagt Wolfgang Kubicki. Mit Katharina Matheis und Carina Stefak sprach der FDP-Politiker über Hinterbühnen der Macht, die Einsamkeit in Berlin und die Freuden der Revanche.
Wolfgang Kubicki wurde 1952 in Braunschweig geboren. Er studierte Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften an der Universität in Kiel und ist als Rechtsanwalt tätig. 1971 wurde er Mitglied der FDP und ist seit 1996 Fraktionsvorsitzender im schleswig-holsteinischen Landtag. Dieses Amt hatte er bereits 1992 inne, musste jedoch ein Jahr später aufgrund der sogenannten ›Schönberg-Affäre‹ zurücktreten. Zweimal saß er für seine Partei auch im Bundestag, sah sich selbst jedoch immer primär als Landespolitiker und kehrte Berlin deshalb bald den Rücken.
Macht Liebe
Das Dschungelcamp hat Rainer Langhans als eine hochtherapeutische Veranstaltung erlebt. Mit Ildiko Mannsperger und Jessica Nowak sprach der Kommunarde und Alt-68er über die Botschaft der Nickelbrille, das Böse in der Gesellschaft und Angela Merkel als Postgender-Piratin.
Rainer Langhans, 1940 in Oschersleben bei Magdeburg geboren, gilt als eine Symbolfigur der 68er-Bewegung. Nach dem Abitur trat er freiwillig seinen Wehrdienst an, verpflichtete sich und verließ die Bundeswehr schließlich als Fähnrich der Reserve. 1962 begann er ein Jurastudium an der Freien Universität Berlin, wechselte später zur Psychologie und brach 1968 sein Studium ab. Im März 1967 gründete Langhans die politisch motivierte Kommune I mit. Diese galt als radikaler Gegenentwurf zur bürgerlichen Kleinfamilie und war für ihre provozierenden Politaktionen bekannt. Nach ihrer Auflösung 1969 gründete Langhans zusammen mit dem Fotomodell Uschi Obermaier die kommerziell ausgerichtete Highfish-Kommune in München. Seit 1976 bewohnt Langhans ein 1-Zimmer-Appartment im Münchener Stadtteil Schwabing. In einem Kreis von fünf Frauen, die in unmittelbarer Nähe zu ihm wohnen, lebt Langhans bis heute in einer experimentellen Kommune, für die die Medien den Begriff ›Harem‹ prägten. Einem jüngeren Publikum wurde Langhans 2011 als Teilnehmer der RTL-Dschungelcamp-Show Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! bekannt. Von seiner 50.000 Euro-Gage aus dem Reality-Format spendete er jeweils 20.000 Euro an die Enthüllungsplattform WikiLeaks und an die bayerische Piratenpartei.
Kunstvolle Beatmung
Lobbyisten lassen von der Demokratie nur noch die Fassade stehen, meint Thomas Leif. Der Chefreporter des SWR sprach mit Elisa Schwarz und Alexandra Schaal über Vertrauensvernichtung, heroische Richter und die Untertunnelung des Parlaments.
Thomas Leif, 1959 in Daun geboren, studierte Politikwissenschaft, Publizistik und Pädagogik an der Universität Mainz und promovierte 1989 über die deutsche Friedensbewegung. Er moderiert eine eigene Talkshow, ist seit 1997 Chefreporter des SWR Fernsehens in Mainz sowie Gründer und ehemaliger Vorsitzender der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche. 2011 verließ er den Vorstand, nachdem bekannt geworden war, dass der Verein unrechtmäßig finanzielle Unterstützung von der Bundeszentrale für politische Bildung erhalten hatte. Er schrieb den Bestseller Beraten & verkauft. McKinsey & Co. – der große Bluff der Unternehmensberater und dokumentierte in seinem Buch Angepasst und ausgebrannt. Die Parteien in der Nachwuchsfalle die wachsende Überalterung der Parteien bei stetigem Mitgliederschwund. Seit 2009 ist Leif Honorarprofessor am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Koblenz-Landau.
Chor der Wölfe
Sich außerhalb des medialen Mainstrams zu positionieren, ist zur Mutprobe geworden, sagt Giovanni di Lorenzo. Mit Julia Klebitz und Florian Stocker sprach der Zeit-Chefredakteur über Politiker als Journalisten, die Tücken von Büchern und die Verheerungen der Verachtung.
Giovanni di Lorenzo wurde 1959 in Stockholm geboren und wuchs in Deutschland und Italien auf. Sein Studium der Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie der Neueren Geschichte in München schloss er 1987 mit einer Magisterarbeit über die Entwicklung des Privatfernsehens in Italien am Beispiel des Networks Silvio Berlusconis ab. Zwischen 1984 und 1987 moderierte er für den Bayerischen Rundfunk die Jugendsendung Live aus dem Alabama, seit 1989 ist er Gastgeber der Talkshow 3nach9. Noch während seines Studiums wirkte er als Berater an der Neugestaltung der Süddeutschen Zeitung mit, wo er später als innenpolitischer Reporter und schließlich als Ressortleiter arbeitete. 1999 wechselte di Lorenzo als Chefredakteur zum Berliner Tagesspiegel. Seit 2004 ist er Chefredakteur der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit und Mitherausgeber des Tagesspiegels. Heute ist die Zeit eine der wenigen Zeitungen in Deutschland mit steigender Auflage. 2010 erschien das gemeinsam mit Axel Hacke verfasste Buch Wofür stehst Du?, 2011 folgte mit Vorerst gescheitert ein umstrittenes Interview-Buch mit dem ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Di Lorenzo hat zahlreiche Preise erhalten, darunter den Theodor-Wolff-Preis und den Adolf-Grimme-Preis in Silber.
Für eine Handvoll Freunde
Vernetzung zählt mehr als Fachwissen, meint Carsten Maschmeyer. Mit Corinna Hillebrand-Brem und Gregor Landwehr sprach der Finanzunternehmer über Spitzen-Freundschaften, die fehlende Logik der Politik und den deutschen Drang, sich zu vergleichen.
Carsten Maschmeyer wurde 1959 in Bremen geboren und wuchs mit seiner alleinerziehenden Mutter in Hildesheim auf. Um sein Medizinstudium finanzieren zu können, arbeitete er nebenbei bei einer Vermögensberatung. Schließlich brach er sein Studium ab, um sich hauptberuflich der Finanzberatung zu widmen. Später baute er den Allgemeinen Wirtschaftsdienst (AWD) als Finanzvertriebsgesellschaft auf und war bis zum Jahr 2009 Mitglied in dessen Vorstand. 2008 übernahm der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life den AWD. Carsten Maschmeyer gründete im Jahr 2009 gemeinsam mit dem ehemaligen Wirtschaftsweisen und Ökonom Bert Rürup die Maschmeyer-Rürup AG, deren Vorstandsmitglied er ist. Sein Vermögen wurde Ende 2010 auf 650 Millionen Euro geschätzt. Carsten Maschmeyer hat zwei Söhne aus erster Ehe, seit dem Jahr 2009 ist er mit der Schauspielerin Veronica Ferres liiert.
Im Takt der Ticker
Gegen Diffamierungswellen im Internet helfen nur die Dämme der Zivilgesellschaft, meint Stefan Niggemeier. Mit Jasmin Faller sprach der Medienjournalist über Politik im Online-Rhythmus, die Seriositätsfassaden derBild-Zeitung und Blogger, die dicke Bretter bohren.
Stefan Niggemeier, geboren 1969 in Harderberg, ist diplomierter Journalist der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach Stationen unter anderem bei der Süddeutschen Zeitung und der Zeit, arbeitete er von 2001 bis 2011 als verantwortlicher Medienredakteur und fester freier Mitarbeiter bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. 2004 gründet er zusammen mit Christoph Schultheis den mehrfach ausgezeichneten BILDblog, der sich als Watchblog kritisch mit der Arbeit von Bild, der Axel-Springer-Presse und mittlerweile auch anderen Zeitungen auseinandersetzt. Seit Oktober 2011 arbeitet Niggemeier auch als Autor für den Spiegel, parallel dazu betreibt er seinen persönlichen Blog stefan-niggemeier.de, der 2007 auch den Grimme-Online-Award erhielt. Stefan Niggemeier ist ›Journalist des Jahres 2007‹ und erhielt neben anderen wichtigen Journalistenpreisen im Jahr 2012 auch den ›Medienpreis für Sprachkultur‹ der Gesellschaft für deutsche Sprache. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Magie der Gesten
Paul Nolte analysiert die Paradoxien der inszenierten Authentizität. Der Historiker sprach mit Jessica Czekalla und Elisa Schwarz über textile Medienfallen, Kanzlermodelle und die Angst der Politiker vor dem Fernsehen.
Paul Nolte, 1963 in Geldern geboren, ist Professor für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin (FU). Er studierte Geschichtswissenschaften und Soziologie. 1993 folgte die Promotion, 1999 die Habilitation. Im Mai 2006 wurde er als einziger Geistes- und Sozialwissenschaftler Mitglied im Rat für Innovation und Wachstum, der Bundeskanzlerin Angela Merkel in Wirtschafts-, Wissenschafts- und Politikfragen berät. Seine zahlreichen Veröffentlichungen behandeln den Wandel der deutschen Gesellschaft sowie die aktuellen Probleme und Herausforderungen der modernen Demokratie. Einem breiteren Publikum wurde er als Autor des Buches Generation Reform bekannt. Sein neuestes Werk ist 2012 unter dem Titel Was ist Demokratie? erschienen.
Und Ihr seid dabei
Wir befinden uns auf dem Weg in eine neue gesellschaftspolitische Epoche, meint Richard David Precht. Mit Larissa Rohr und Kati Trinkner sprach er über Bürgerproteste, die Ohnmacht der Finanzmärkte und die normative Kraft des Fiktiven.
Richard David Precht, geboren 1964 in Solingen, ist Philosoph, Publizist und Bestsellerautor. Nach seinem Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik promovierte er 1994 an der Universität Köln. Dort war er von 1992 bis 1995 als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Heute schreibt Precht für große deutsche Zeitungen, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, oder Die Zeit. Zudem war Precht Fellow bei der Chicago Tribune. In Büchern wie Wer bin ich – und wenn ja wie viele? (2007), Die Kunst, kein Egoist zu sein (2010) und Warum gibt es alles und nicht nichts? (2011) behandelt er kulturelle, philosophische und ethische Themen. Precht ist häufig Gast in Talkshows und Diskussionsrunden, wie Anne Will oder der Sternstunde Philosophie im Schweizer Fernsehen.
Der Zuspitzer
Wer ihn kritisiert, hat seine Bücher nicht richtig gelesen, sagt Thilo Sarrazin. Mit Yasmina Al-Gannabi und Jonas Schaible sprach der Skandalautor über journalistische Kritik, Provokation als Methode und die unerwartete Unterstützung von Angela Merkel.
Thilo Sarrazin, Jahrgang 1945, begann nach dem Abitur und Wehrdienst 1967 ein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn, wo er 1973 promovierte. Im selben Jahr trat er der SPD bei. Von 1975 bis 1991 arbeitete er unter anderem als Referatsleiter in den Bundesministerien für Finanzen und Arbeit. 1991 wurde er Staatssekretär im Finanzministerium von Rheinland-Pfalz, später Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn, die ihn 2001 entließ. Ein Jahr später wurde er in Berlin Finanzsenator, bevor er 2009 in den Vorstand der Bundesbank wechselte. Mit seinen kontroversen Aussagen zur Sozial- und Integrationspolitik sorgte er immer wieder für Schlagzeilen, besonders mit dem Bestseller Deutschland schafft sich ab, von dem mehr als 1,4 Millionen Exemplare verkauft wurden. In Folge der Diskussion schied er aus dem Bundesbankvorstand aus und arbeitet seitdem als Buchautor. 2012 erschien zur Euro-Krise die neue Streitschrift mit dem Titel Europa braucht den Euro nicht.
Der €urovisionär
Rigorismus führt in der Politik immer zu schrecklichen Ergebnissen, meint Wolfgang Schäuble. Mit Corinna Hillebrand-Brem und Maren Weber sprach der Bundesfinanzminister über Europa als Macht-Netzwerk, die Haltbarkeitsdaten von Bundeskanzlern und eine Lebensweisheit aus der Dorfkirche.
Wolfgang Schäuble, 1942 in Freiburg im Breisgau geboren, studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Freiburg und Hamburg und schloss das Studium mit Staatsexamen und Promotion ab. Im Jahr 1961 trat er der Jungen Union und 1965 der CDU bei. Seit 1972 ist Schäuble Mitglied des Deutschen Bundestages. Seine politischen Stationen umfassten unter anderem das Amt des Bundesministers für besondere Aufgaben, des Chefs des Bundeskanzleramts sowie das des Bundesinnenministers von 1989 bis 1991. Seit 1989 ist Schäuble zudem Mitglied im Bundesvorstand der CDU. Das Amt des Vorsitzenden der Bundes-CDU und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gab er 2000 in der Folge der CDU-Parteispendenaffäre auf. Ab 2002 war er als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zuständig für Außen-, Sicherheits- und Europapolitik, bevor er im Jahr 2005 zum zweiten Mal Bundesinnenminister wurde. Seit 2009 ist Wolfgang Schäuble Bundesminister der Finanzen. Er ist seit 1990 vom dritten Brustwirbel an abwärts gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen, nachdem ein psychisch Kranker auf ihn geschossen hatte.
Springteufels Feder
Echte Persönlichkeiten kann unsere Zeit kaum noch hervorbringen, meint Marietta Slomka. Die Moderatorin sprach mit Jessica Czekalla und Julia Klebitz über politischen Schönsprech, den Unterhaltungswert des harten Fragens und den Rock ’n Roll vergangener Tage.
Marietta Slomka, 1969 in Köln geboren, studierte nach dem Abitur Volkswirtschaftslehre und Internationale Politik an der Universität Köln und der University of Kent in Canterbury. Von 1996 bis 1997 volontierte sie bei der Deutschen Welle in Bonn. Anschließend folgte eine Tätigkeit als Europa-Korrespondentin der Deutschen Welle in Brüssel. Seit 1998 arbeitet Slomka für das ZDF. Auf ihre Tätigkeit als Redakteurin im Hauptstadtstudio in Bonn und Berlin folgte die Moderatorin der Nachrichtensendung heute nacht. Seit 2001 moderiert Marietta Slomka das heute journal. 2009 veröffentlichte sie ihr erstes Buch mit dem Titel Kanzler lieben Gummistiefel. Im Mai 2012 gewann Slomka den Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS).
Tabu-Schmelze
Martin Sonneborn hält Klagen gegen das Magazin Titanic für die größte Dummheit seit der Inquisition. Mit Jasmin Faller und Alexander Karl sprach der Satiriker über Mohammed-Karikaturen, die wahre Partei und die deutsch-chinesischen Humorbeziehungen.
Martin Sonneborn, 1969 in Göttingen geboren, studierte Publizistik, Germanistik und Politikwissenschaften in Münster, Wien und Berlin. Seine Magisterarbeit schrieb er über die Absolute Wirkungslosigkeit moderner Satire. Von 1995 bis 1999 war er Redakteur, bis 2005 Chefredakteur des Satiremagazins Titanic. Seitdem fungiert er dort als Mitherausgeber, arbeitet außerdem als Leiter des Satireressorts bei Spiegel Online und ist Mitglied des Ensembles der heute-show des ZDF. 2004 gründete Sonneborn eine Partei namens Die Partei (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative), hat dort den Parteivorsitz inne und mischt seitdem die Politikwelt auf, indem er sich unter anderem für einen Wiederaufbau der Mauer einsetzt.
Krawall und Krise
Je unruhiger die Zeiten, desto größer das Bedürfnis nach einem ruhigen Politikstil, meint Thomas Steg. Mit Yasmina Al-Gannabi und Katharina Matheis sprach der heutige VW-Cheflobbyist und frühere stellvertretende Regierungssprecher über das Bundespresseamt als Frühwarnsystem, die Kunst des Seitenwechsels und leuchtende Augen in kleinen Runden.
Thomas Steg wurde 1960 in Braunschweig geboren. Der promovierte Sozialwissenschaftler war Sprecher für die niedersächsische SPD und den Landesverband des DGB. Steg ist SPD-Mitglied und folgte Gerhard Schröder 1998 ins Kanzleramt, wo er dessen stellvertretender Büroleiter wurde. Von 2002 bis 2009 war er stellvertretender Sprecher der Bundesregierung – zunächst unter Schröder und dann unter Angela Merkel. Seit 2012 arbeitet Steg als Cheflobbyist des Volkswagen-Konzerns.
Faust in der Tasche
Den Banken- und Finanzsektor als mafiös zu bezeichnen, ist keine Übertreibung, findet Sahra Wagenknecht. Mit Ildiko Mannsperger und Jessica Nowak sprach die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Linken über den Konformismus im Bundestag, Goethe als Protomarxisten und die Ahnungslosigkeit von Ministern.
Sahra Wagenknecht, geboren 1969 in Jena, studierte Philosophie und Neuere Deutsche Literatur in Jena, Berlin und Groningen. Ein halbes Jahr vor dem Mauerfall trat sie in die SED ein, aus der 1990 die PDS (später: Linkspartei.PDS) und 1997 schließlich die Partei Die Linke hervorging. In den Jahren 1991 bis 1995 und 2000 bis 2007 war Sahra Wagenknecht Mitglied des Parteivorstandes. Von 2004 bis 2009 war sie Mitglied des Europaparlaments. Zurzeit ist sie Bundestagsabgeordnete, Vize-Vorsitzende ihrer Fraktion und stellvertretende Vorsitzende der Partei Die Linke. 2012 reichte Sahra Wagenknecht ihre volkswirtschaftliche Dissertation an der Technischen Universität Chemnitz ein. Sie ist seit 2011 mit dem früheren Linken-Chef Oskar Lafontaine liiert.
Die Republik des Glücks
Eine transparente Demokratie des permanenten Diskurses ist Marina Weisbands Ziel. Mit Johanna Katharina Herrmann und Florian Stocker sprach Deutschlands bekannteste Piratin über die digitale Volonté Générale, die Überforderung der Bürger und die Grenzen der Privatheit.
Marina Weisband wurde 1987 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren. Im Alter von sechs Jahren zog sie mit ihren Eltern nach Wuppertal. Nach dem Abitur begann sie 2006 in Münster Psychologie zu studieren. 2009 trat Weisband der Piratenpartei bei. Auf dem Bundesparteitag der Piraten wurde sie im Mai 2011 in Heidenheim zur politischen Geschäftsführerin der Partei gewählt. Nach ihrem ersten Auftritt auf der Bundespressekonferenz im Oktober 2011 avancierte sie innerhalb kürzester Zeit zum Medienstar, für die Boulevardpresse war sie fortan ›die schöne Piratin‹. Unter ihrer Führung erlebte die Partei einen außerordentlichen Mitgliederzuwachs. Im Januar 2012 gab Weisband ihren Rückzug aus der Parteispitze bekannt und begründete ihre Entscheidung mit gesundheitlichen Problemen und dem Wunsch, ihr Studium abzuschließen. Im April 2012 teilte sie per Twitter ihre Verlobung mit. Die gläubige Jüdin ist als freischaffende Künstlerin und als Publizistin tätig: Neben ihrem Blog Marinas Lied führt sie einen Blog für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.