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“Zufallstreffer” gewinnt Förderpreis

Zum inzwischen 14. Projektforum hatten heute die Absolventen des Studiengangs Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt eingeladen. Im Audimax der Alten Parteischule präsentieren sie ihre Abschlussarbeiten vor einem Publikum aus Wirtschaft, Medien und Hochschule sowie weiteren Gästen. Dabei wurde auch ein mit 500 Euro dotierter Förderpreis verliehen, der in diesem Jahr vom Erfurter Verein für Kommunikation und Medien e.V. zusammen mit dem Herbert von Halem Verlag ausgelobt wurde. Mit dem Preis werden Projektarbeiten ausgezeichnet, deren theoretische Konzeption und empirische Umsetzung außergewöhnlich gelungen ist und die in besonderem Maße einen Brückenschlag zur Forschungspraxis leisten. Preisträger sind diesmal Gina Cimiotti, Benedikt Gutheil, Göran Kügler, Helena Ott, Kerstin Staufenbiel, Patrick Williams und Lydia Weber als Projektgruppe „Zufallstreffer“, die von Prof. Dr. Patrick Rössler betreut wurde.

Ziel ihrer Studie war es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welchen Einfluss die personalisierten Suchergebnisse von Google auf den Wissenshorizont der Suchmaschinennutzer haben. Darüber hinaus wollten die Studierenden herausfinden, ob die Effizienz von Suchmaschinen normativ sinnvoll und bereichernd für den Nutzer ist oder ob nicht gerade offenere Algorithmen, die mehr Vielfalt und auch Zufallstreffer zulassen, eine umfassendere Perspektive über gesellschaftlich relevante Themen bieten können. Hierfür wurde die personalisierende Suchmaschine Google mit zwei, nicht personalisierenden Suchmaschinen StartPage und DuckDuckGo verglichen. Das Ergebnis: Die Nutzung personalisierender und nicht personalisierender Suchmaschinen wirkt sich unterschiedlich auf das Wissen der Nutzer sowie deren unterschiedlicher Effizienzgrad aus. Die Studierenden konnten nachweisen, dass alternative Suchmaschinen, vor allem DuckDuckGo, dem Probanden wesentlich mehr Vielfalt in den Ergebnissen zur Verfügung stellen, dennoch war der Wissenszuwachs zum Suchthema bei Google am höchsten. Google scheint so mittels der Personalisierung und der effektiven Arbeitsweise, den Information Overload im Internet zu verringern, was für die Erweiterung des Wissenshorizonts nützlich ist.

Aber auch die anderen im Projektforum präsentierten Arbeiten stießen bei den Gästen auf großes Interesse: „net.work“: Mein Job, meine Mails und ich – wie Arbeitnehmer mit kommunikativen und medialen Anforderungen umgehen; „Impfintention“: Wirkstoff: wirkungslos?; „Geteiltes Leid ist halbes Leid“: Online-Kommunikation im Trauerfall; „Measured Me“: Zwischen optimierter Lebenseinstellung und Kontrollwahn – Determinanten der Nutzung von Fitnessarmbändern; „Adam und Eva“: Verführung im Marketing-Paradies? Sowie „Ikonenforschung“: Von der Pressefotografie zur Bildikone. Projektpartner waren unter anderem die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Friede Springer Stiftung, die Agenturen Diemar, Jung und Zapfe sowie Fischer Appelt, aber auch die Stiftung Ettersberg. Alle Arbeiten entstanden im Rahmen der „Projektstudienphase“, einem einzigartigen Konzept im deutschen Lehrbetrieb: Über den Zeitraum von einem Jahr wenden Studierende in kleinen Gruppen ihr im Studium erworbenes Wissen zur Lösung von realen oder realitätsnahen Problemstellungen innerhalb der Kommunikationswissenschaft an. Projektpartner sind dabei Medien- und Wirtschaftsunternehmen sowie öffentliche Institutionen und Organisationen.

Nähere Informationen über alle Projektgruppen gibt es auch auf der Website „Ich mag meine Uni“ der Universität Erfurt: www.ich-mag-meine-uni.de.