Skip to content Skip to footer

Ich bin eine Kämpferin und Rebellin

Interview mit Elisabeth Klaus

In der Kommunikationswissenschaft gibt es nach wie vor ein »Pyramidenphänomen«: Ein großer Anteil weiblicher Studierender steht einem geringen Prozentsatz von Professorinnen gegenüber. In dem Buch Karriereziel Professorin. Wege und Strategien in der Kommunikationswissenschaft von Claudia Riesmeyer und Nathalie Huber, welches in diesen Tagen erscheint, kommen Professorinnen für Kommunikationswissenschaft zu Wort und sprechen über ihre (Um-)Wege in die Wissenschaft. Die Gespräche liefern Aufschluss über die Anforderungen, denen Professorinnen im universitären Alltag ausgesetzt sind, über die Hürden auf ihrem Weg zur Professur und wie sie überwunden wurden sowie über den Stellenwert, den die Professorinnen der Familie und der Freizeit in ihrem Lebensentwurf zuweisen.

Das Interview wurde am 24. Juni 2009 in Salzburg geführt 

Sie sind seit 2003 Professorin in Salzburg. Wann war Ihnen klar, dass Sie Wissenschaftlerin werden wollen?

E. K.: Nach meiner Promotion in Soziologie war es ein Glücksfall, dass ich die Assistentinnenstelle (C1) am Institut für Journalistik in Dortmund bekommen habe. Während meiner Assistentinnenzeit reifte der Wunsch, Professorin zu werden.

Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie ein Studium aufgenommen haben?

Meine Eltern bedauerten Zeit ihres Lebens, dass ihnen aus familiären, finanziellen und zeithistorischen Gründen eine gute Ausbildung verwehrt blieb. Sie hatten nur den Hauptschulabschluss und wollten ihren Kindern das Abitur und ein Studium ermöglichen. Ich bin das jüngste von sechs Kindern und nachdem meine Geschwister alle an die Universität gegangen waren, erschien es mir selbstverständlich, ein Studium aufzunehmen. Allerdings habe ich mich auch nach anderen Ausbildungswegen erkundigt. Ich wollte zunächst nach der mittleren Reife die Schule verlassen, um Krankenschwester zu werden. Ich habe eine Weile im Krankenhaus gearbeitet und schnell gemerkt, dass mich die Hierarchie extrem stört. Obwohl Krankenschwestern gut ausgebildet und nahe an den Patienten sind, haben sie wenig zu sagen. Mir ist ziemlich schnell klar geworden, dass mich dieser Beruf nicht erfüllen würde.

War der Arztberuf eine Option für Sie?

Ich war der Ansicht, dass ich für den Arztberuf nicht die richtigen Fähigkeiten mitbringe. Ich konnte mir nicht vorstellen, zu operieren oder Verstorbene zu sezieren. Da Mathematik eines meiner Lieblingsfächer an der Schule war, habe ich an der Hochschule zunächst Mathematik auf Diplom studiert. Doch das klassische Berufsfeld für Diplom-Mathematiker, die Versicherungsmathematik, sagte mir nicht zu. Aus diesem Grund habe ich mich für ein Lehramtsstudium mit den Fächern Mathematik und Sozial­wissenschaften entschieden. Der Lehrerinnenberuf war für mich greifbar.

Sind Sie zum Studium in eine andere Stadt gegangen?

Ja, ich bin in Lage/Lippe aufgewachsen und habe mich für das Studium in Münster beworben, weg von zu Hause, aber auch nicht zu weit davon entfernt. Ich bekam zunächst die Zulassung für Bielefeld, habe dann aber durch einen Studienplatztausch meinen Wunsch verwirklichen und in Münster studieren können.

Wie kam es zur Studienfachwahl Mathematik?

In Mathematik war ich gut, dieses Fach fiel mir in der Schule leicht. Ich habe den Umgang mit Zahlen geliebt. Nachdem meine fünf Geschwister alle etwas anderes studierten, wollte ich mich sicher auch von ihnen abheben und meinen eigenen Platz an der Universität finden. Die Mathematik mag ich übrigens noch heute, auch wenn man das meinen Arbeiten kaum noch ansieht.

Neben Mathematik haben Sie Sozialwissenschaften studiert.

Das Mathematikstudium allein hat mich nicht ausgefüllt, mir fehlte die gesellschaftliche Orientierung. Zum Zeitpunkt meines Studienbeginns Mitte der 1970er-Jahre merkte man noch die Nachwehen der Studentenbewegung, die politische und gesellschaftliche Orientierung der Studierenden war stark ausgeprägt. Vor diesem Hintergrund boten sich die Sozialwissenschaften als zweites Studienfach an.

War der Journalismus eine Berufsoption für Sie?

Das ist eine interessante Frage. Ich habe bei einem meiner vielen Umzüge die Blätter zur Berufskunde: Berufsfeld Journalismus und Medien gefunden. Dieses Heftchen hatte Wilmont Haacke verfasst, der damals Ordinarius in Göttingen war. Ich muss mich also für dieses Berufsfeld interessiert haben, habe auch regelmäßig für Zeitschriften der Studentenbewegung und für die Frauenseite des Freitag – damals Deutsche Volkszeitung/ Die Tat – geschrieben, hatte aber nie den ernsthaften Berufswunsch, Journalistin zu werden.

Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Studienzeit?

Meine Studienzeit teilt sich auf in die Zeit bis zum Staatsexamen in Münster und die Zeit in den USA, in der ich einen Promotionsstudiengang absolviert habe. Meine Studienzeit in Deutschland war für mich in erster Linie eine Zeit des persönlichen Wachstums und des gesellschaftspolitischen Engagements, sie war sehr wichtig für mich. Ich habe mich gefragt: Wer bin ich? Was will ich im Leben? Was sind meine politischen, gesellschaftlichen Anschauungen? Wie stehe ich zum Thema Familie und Kindererziehung? Teilweise habe ich mich durch das Mathematikstudium gequält, aber die Übungen haben mir großen Spaß gemacht. Am Ende des Studiums habe ich mich ernsthaft gefragt, ob ich tatsächlich ein Leben lang Schüler und Schülerinnen in Mathematik unterrichten möchte. In den USA hat mich dann die wissenschaftliche Neugier gepackt.

Wie kam es dazu, dass Sie sich gegen das Lehrerinnendasein entschieden und in den USA promoviert haben?

Ich habe mich nicht gegen das Lehrerinnendasein entschieden, sondern für etwas anderes – dafür, mehr zu lernen. Das macht einen Unterschied. Ich hatte sogar schon einen Referendariatsplatz für den Schuldienst. Den Gedanken, in den USA zu studieren, hat mein Lebensgefährte geweckt, den ich während des Mathematikstudiums in Münster kennengelernt hatte. Sein Professor wollte ihn für den Promotionsstudiengang in Notre Dame empfehlen. Wir waren zu dem Zeitpunkt noch nicht lange zusammen und mein Lebensgefährte fragte mich, ob ich mit in die USA kommen würde. Zunächst konnte ich mir das nicht vorstellen – ausgerechnet die USA, der Hort des Kulturimperialismus! Ich habe mir schließlich das Angebot in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und fand die Perspektive, eine fundierte Ausbildung in Soziologie zu bekommen und ein ganz anderes Land kennenzulernen, dann sehr attraktiv. Ich habe die Bewerbungsunterlagen fertiggestellt und bin zum Januar 1981 – ein halbes Jahr nach meinem Freund – am Fachbereich Soziologie der University of Notre Dame im Schwerpunkt Familiensoziologie aufgenommen worden. Dort habe ich vier Jahre studiert.

Wie sah Ihr Promotionsstudium in den USA aus?

Der Promotionsstudiengang in Notre Dame hat meinen intellektuellen Horizont enorm erweitert. In den ersten beiden Jahren hörte ich Grundlagenvorlesungen in Soziologie, in denen die Theorien und Methoden des Faches gründlich wiederholt wurden. Es gab Veranstaltungen mit maximal zehn Teilnehmern und als Doktorandin wurde ich von den Professoren und Professorinnen ernst genommen. Nach zwei Jahren standen diverse schriftliche und mündliche Prüfungen an, unter anderem in meinem Spezialgebiet Familiensoziologie. In diesem Bereich musste ich ein achtstündiges Examen ablegen. Das dritte und vierte Jahr des Promotionsstudiums waren für das Verfassen der Dissertation vorgesehen, und einmal pro Woche musste ich meiner damaligen Doktormutter über die Fortschritte oder Probleme bei der Erstellung meiner Doktorarbeit berichten. Das war enorm motivierend. Ich konnte es mir nicht erlauben, die Sache schleifen zu lassen. Aus dieser Erfahrung heraus leide ich manchmal regelrecht darunter, wie lange Doktoranden und Doktorandinnen im deutschsprachigen Raum für die Fertigstellung ihrer Dissertation brauchen. Sie müssen nebenbei arbeiten und können sich nicht auf die Wissenschaft konzentrieren. Amerikanische Universitäten verhelfen ihren Doktoranden zu einem großen Denkfreiraum – ein Luxus, der durch Stipendien ermöglicht wird.

Hatten Sie ein Stipendium für Ihr Studium an der University of Notre Dame?

Ja, sonst hätte ich mir das Studium in den USA nicht leisten können. Das erste halbe Jahr war ich auf Probe zugelassen, aber immerhin hatte man mir die Studiengebühren erlassen, sonst wäre es nicht gegangen. Danach hatte ich dann ein Stipendium der Universität. Im vierten Jahr des Promotionsstudiums bekam ich den Preis für den ›best graduate student of the year‹, der auch beinhaltete, dass ich in meinem letzten Jahr von den an das Stipendium geknüpften Lehr- und Forschungsverpflichtungen befreit war.

Sie haben als Promotionsstudentin Seminare gehalten?

Das gehört zum Promotionsstudium in den USA dazu. Als Teaching Assistant hält man zunächst Proseminare für Erstsemester. Lustigerweise musste ich als Deutsche einen Einführungskurs in English Writing abhalten, was ein Abenteuer war. Ich hatte das Glück, dass meine Doktormutter an einem großen familiensoziologischen Forschungsprojekt arbeitete. Für dieses Projekt wurde ich als Research Assistant eingestellt.

Ist Ihre Dissertation aus diesem Forschungskontext heraus entstanden?

Nein, ich habe zu einem anderen Thema promoviert. Das Forschungsprojekt meiner Doktormutter war interessant – es ging um den Kontakt, den erwachsene Kinder zu ihren Eltern haben. Um diesen Kontakt zu ermitteln, wurden strukturierte Befragungen sowohl mit Eltern als auch mit Kindern durchgeführt. Schnell habe ich gemerkt, dass mich eine solche Vorgehensweise nicht zufriedenstellt. Ich hielt es für spannender, aber auch fruchtbringender, durch qualitative Interviews etwas über die Hintergründe des Alltags und der Beziehungen von Menschen zu erfahren.

War es für Ihre Doktormutter in Ordnung, dass Sie einen anderen Ansatz verfolgt haben?

Ja, obwohl sie es wahrscheinlich lieber gesehen hätte, wenn ich in ihrem Sinne geforscht hätte. Aber sie ist sehr stolz auf mich gewesen und wir stehen heute noch in Kontakt. Sie wurde als eine der ersten Professorinnen an die University of Notre Dame berufen und hatte ihren Assistenten mitgenommen, der inzwischen zum Professor ernannt worden war. Mit ihm habe ich viel zusammengearbeitet, letztlich habe ich dann bei ihm promoviert.

Sie wurden erfolgreich in den USA promoviert. Wären Sie gern noch länger in den USA geblieben?

In den USA habe ich mich zum ersten Mal als Europäerin gefühlt. Ich habe viele Dinge vermisst: die Zeichen jahrhundertealter Traditionen, die lebendigen Innenstädte – in den USA war die Zeit der Malls angebrochen –, die politische Kultur, aber auch meine Familie. Ich habe zum ersten Mal bewusst gemerkt, dass Teile meines Herzens an Europa hängen. Trotzdem war nach vier Jahren auch eine Zukunft in den USA in den Bereich der Möglichkeiten gerückt. Dann erhielt mein Lebensgefährte bereits vor Abschluss seiner Promotion das Angebot, eine wissenschaftliche Assistentenstelle in Mainz anzunehmen. Damit stand unsere Entscheidung fest, nach Deutschland zurückzukehren.

Auf welche Stellen haben Sie sich als promovierte Soziologin in Deutschland beworben?

Ich habe mich vor allem auf Mittelbaustellen an Universitäten beworben, aber parallel auch ein Referendariat für den Schuldienst gesucht, mich um Volkshochschulstellen und andere Positionen in der Erwachsenenbildung bemüht. Für einige Zeit war ich Geschäftsführerin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Mainz.

Wie sind Sie zur Kommunikationswissenschaft gekommen?

Unter den Universitätsstellen, auf die ich mich beworben habe, war auch eine C1-Stelle am Institut für Journalistik der Universität Dortmund. Die Kollegen dort suchten eine promovierte Mitarbeiterin mit empirischen Methodenkenntnissen und mit Forschungs- und Lehrerfahrungen. In dieser Hinsicht brauchte ich mich nicht zu verstecken: Durch mein Promotionsstudium und meine Forschungserfahrungen hatte ich fundierte Methodenkenntnisse erworben. Ich hatte allerdings wenig Hoffnung, die Stelle zu bekommen, wurde aber genommen. Rückblickend sehe ich in meiner Bewerbung für Dortmund einen Hinweis auf eine wesentliche Qualifikation für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen: die Lust auf etwas Neues.

Sie haben sich also nicht von einem fremden Fach abschrecken lassen.

Genau. Am Journalistikinstitut konnte ich selbstbewusst auftreten, denn ich wurde aufgrund meiner Methodenkenntnisse und nicht aufgrund meiner Journalistikkenntnisse eingestellt. Die Dozentinnentätigkeit hat mir großen Spaß gemacht. In meinem ersten Semester in Dortmund mussten die ›armen‹ Journalistikstudierenden Methoden anhand familientheoretischer Fragestellungen und Forschungsprojekte erlernen. Nach und nach habe ich mich dem Thema Medien und Kommunikation angenähert und mich mit der Frage beschäftigt, welche Bedeutung Medien für den Zusammenhalt von Familien haben. Zu diesem Thema wollte ich zunächst meine Habilitationsschrift verfassen.

Wollten Sie zu diesem Zeitpunkt bereits Professorin werden?

Nein. Zunächst habe ich eher an die Möglichkeit der Leitung einer Volkshochschule oder der Ergatterung einer Ratsstelle an der Universität gedacht. Das Karriereziel Professorin hat sich in aller Deutlichkeit erst nach Abgabe meiner Habilitationsschrift herauskristallisiert, nachdem die Schrift von den Fachgutachtern und -gutachterinnen sehr gut bewertet worden war. Wahrscheinlich fragen sich alle, die habilitieren, ob sie tatsächlich Professor werden wollen und ob ihre Qualifikation für eine Berufung reicht. Nach Abschluss der Habilitation war dann für mich klar, dass ich nun die meiner Qualifikation entsprechende Position anstrebe.

Gab es auf Ihrem Weg in die Wissenschaft Steine, die Sie aus dem Weg räumen mussten?

Das Institut für Journalistik in Dortmund war sehr gut für mich, das Arbeitsklima war produktiv. In sechs Jahren habe ich dort eine Turboentwicklung als Kommunikationswissenschaftlerin durchgemacht. Am Institut herrschten optimale Bedingungen, weil jedes Jahr nur rund 50 Studierende aufgenommen wurden. Die Studierenden waren meist kluge, interessierte Menschen. In der Mitte ihres Studiums gingen sie für ein Jahr ins Volontariat und kamen als Redakteure und Redakteurinnen mit Berufserfahrung zurück. Ich habe meine Zeit in Dortmund sehr genossen und musste keine größeren Hürden überwinden. Irgendwann habe ich mich in dieser Zeit gefragt, ob ich ein Kind haben möchte – aber diese persönliche Entscheidung würde ich nicht als Hürde bezeichnen. Ich habe eine Tochter bekommen und nach Auslaufen der Stelle in Dortmund – die Karenzzeit führte damals noch nicht zur Verlängerung der Stelle – ein DFG-Habilitationsstipendium beantragt. Das Stipendium hat es mir ermöglicht, die Habilitation fertigzustellen. Meine Habilitationszeit hat sich zwar hingezogen, aber im Nachhinein hatte alles seinen Sinn und Zweck: Ich war neu im Fach, ich hatte den Anspruch, etwas Innovatives zu schreiben, und ich war Mutter eines kleinen Kindes.

Wie haben Sie Ihren Alltag als Nachwuchswissenschaftlerin mit Kind organisiert?

Ich habe einen Partner, der sich die Kindererziehung mit mir geteilt hat. Mit der Entscheidung für ein Kind war auch die Entscheidung für den Dortmunder Raum klar, wo wir eine gemeinsame Familienwohnung bezogen haben. Meine Assistentinnenstelle in Dortmund hatte einen Forschungsanteil von 50 Prozent und es bestand keine ständige Anwesenheitspflicht am Institut. Ich war zwar gern und viel dort, hatte aber auch Zeiten, in denen ich zu Hause arbeiten und mir die Zeit gut einteilen konnte.

Ihrer Assistentinnenzeit folgten Aufenthalte an den Universitäten Wien, Klagenfurt und Dublin. Seit einigen Jahren sind Sie Professorin in Salzburg. Wie organisieren Sie Ihren Arbeitsalltag als Professorin in Salzburg?

Montag, Dienstag und Mittwoch sind meine Institutstage. Seitdem unsere Tochter aus dem Haus ist, stehe ich während der Vorlesungszeiten an diesen Tagen in der Regel um sechs Uhr auf und bin rund zwölf Stunden am Institut. Ich versuche, am Mittwochabend das Institut etwas früher zu verlassen und Sport zu treiben. Der Donnerstag ist zwar als Forschungstag reserviert, an diesem Tag bearbeite ich aber häufig die vielen Mails, die sich im Laufe der Woche angestaut haben. Am Freitag habe ich vormittags entweder Fakultätsratssitzung oder Magisterkonservatorium, der Nachmittag steht dann meist zu meiner freien Verfügung, wenn ich nicht gerade auf Tagungen bin. Auch am Wochenende sitze ich oft am Schreibtisch, versuche aber, einen Tag frei zu haben.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Elisabeth Klaus aus?

Das ist aufgrund der Vielfalt meiner Aufgaben schwer zu sagen. Am besten schildere ich meinen gestrigen Arbeitstag: Von neun bis elf Uhr habe ich die Fachbereichsratssitzung geleitet, die ich ab sieben Uhr vorbereitet habe. Die Sitzung war wichtig, weil wir unseren Fachbereichsentwicklungsplan 2009 bis 2012 verabschiedet haben. Als Fachbereichsleiterin bin ich für Erstellung und Diskussion verantwortlich. Nach der Sitzung habe ich die beschlossenen Änderungen noch eingearbeitet und den Entwicklungsplan dann an das Rektorat geschickt. Ab zwölf Uhr habe ich an der Sitzung der Curricularkommission teilgenommen, die bis halb zwei dauerte. Um 14 Uhr begann die Senatssitzung und im Anschluss daran fand noch eine Sitzung der Professorengruppe statt. Die war kurz nach 18 Uhr zu Ende. Eine halbe Stunde später saß ich im Hörsaal bei zwei Antrittsvorlesungen von neuberufenen Professoren der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, der wir angehören. Der Empfang im Anschluss daran mit dem so wichtigen geselligen Beisammensein hat den Tag dann spät beendet.

Erfahren Sie im Alltag Unterstützung von Ihrer Familie?

Ja, mein Lebensgefährte und meine Tochter sind für mich eine emotio­nale Unterstützung und eine Kraftressource. Mein Lebensgefährte hat mich immer sehr unterstützt. Die Entscheidung, nach Salzburg zu ziehen, haben wir gemeinsam gefällt. Meine Tochter hat die Schule gewechselt. Mein Partner hat seine Arbeitsstelle in Göttingen behalten, arbeitet aber abwechselnd eine Woche in Göttingen und eine in Salzburg. Ich schätze es sehr, dass er meine manchmal ausufernden Arbeitszeiten respektiert und nie Druck ausübt. Meine Tochter ist inzwischen flügge und lebt seit 2007 in Wien. Das macht viel aus, denn zu Hause habe ich nun weniger Verpflichtungen, aber ihre Lebensfreude und der gemeinsame Alltag fehlen mir sehr. Meine Tochter hat durch meine Berufstätigkeit viel von der Welt erfahren und schätzt das auch. Ich habe sie mit auf Tagungen genommen und im Alter von fünf Jahren war sie für ein Jahr mit in Irland. Ich bin mir sicher, dass ich eine unerträgliche Hausfrau und Mutter gewesen wäre, wenn ich zu Hause hätte bleiben müssen.

Wie wichtig sind Ihnen freie Wochenenden?

Im Vergleich zu früher arbeite ich heute am Wochenende etwas weniger. Früher gab es eigentlich nie einen freien Tag, geschweige denn ein freies Wochenende. Mittlerweile richte ich mir mindestens einen freien Tag am Wochenende ein. Allerdings kommt es immer auf die Art der Tätigkeit an. Hin und wieder macht es mir Spaß, am Wochenende in Ruhe eine Magisterarbeit zu lesen oder einen Artikel fertigzustellen. Generell habe ich viel zu wenig Zeit für Forschungsaktivitäten. Aber wenn man einen der beiden größten Fachbereiche der Universität Salzburg leitet und Senatorin ist, kann man nicht erwarten, viel Zeit für die Forschung zu finden.

Sie sind Fachbereichsleiterin und Senatorin an der Universität Salzburg. Außerdem waren Sie Vorsitzende des Interdisziplinären Expert/inn/enrates Gender Studies der Universität Salzburg. Was bedeuten Ihnen diese Ämter?

Die Fachbereichsleitung und das Senatorinnenamt haben mir dabei geholfen, das österreichische Universitätssystem allgemein und die Strukturen der Salzburger Uni im Besonderen zu verstehen und mitzugestalten. Außerdem bieten solche Ämter eine gute Möglichkeit der Vernetzung und man hat einen direkten Draht zum Rektorat. Den Vorsitz des Interdisziplinären Expert/inn/enrates Gender Studies habe ich 2008 an Edgar Forster aus der Erziehungswissenschaft abgegeben. In der Zeit davor war die Arbeit relativ aufwendig, weil wir einen Antrag für eine Genderprofessur gestellt haben. Die Vernetzung mit anderen Gender-Studies-Forschern und -Forscherinnen innerhalb und außerhalb der Universität ist wichtig, um die Verdrängung der Gender Studies aus den Universitäten zu verhindern, und gibt mir zugleich viele Anstöße für meine eigene Arbeit. Gender Studies sind eine Modernisierungsressource für die Universität, die viel zu wenig geschätzt wird.

Sie hatten gerade Ihr erstes Forschungsfreisemester als Professorin. Wie haben Sie es gestaltet?

Mein Forschungsfreisemester im Sommer 2008 war ein bereicherndes Erlebnis und äußerst produktiv, ich habe alte Projekte beendet und neue Projekte begonnen. Ich bin nach Irland und in die USA gereist. Auslandsaufenthalte sind für mich sehr wichtig, sie geben mir viele Impulse für meine wissenschaftlichen Arbeiten, die ich zu Hause nicht ohne Weiteres bekomme. Wenn man viel Verantwortung in der Verwaltung übernimmt, dann besteht die Gefahr, dass Kreativität und Forschungspotenz abnehmen.

Welchen Stellenwert messen Sie der Lehre bei?

Die Lehre hatte für mich schon immer einen sehr hohen Stellenwert, wobei ich mir die Selbstsicherheit als Lehrende erst erkämpfen musste. Meine ersten Seminare in den USA sind mir schwer gefallen. Nicht in erster Linie wegen der Sprachkompetenz, sondern vor allem wegen der Verantwortung, die man gegenüber den Studierenden und der Bewertung ihrer Leistungen hat. Sicherlich spielen bei mir auch familiäre Strukturen hinein. Als Nesthäkchen stand ich plötzlich vor einer Gruppe, die auf mich hören sollte. Das war eine große Herausforderung. In Dortmund habe ich gemeinsam mit Studierenden spannende Projekte durchgeführt. So ist beispielsweise die Publikation Medienfrauen der ersten Stunde. Wir waren ja die Trümmerfrauen in diesem Beruf aus einer Lehrveranstaltung entstanden. Das Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden in Dortmund war exzellent. In Salzburg sieht das leider anders aus. Wir haben rund 1500 Studierende, die von fünf Professoren und Professorinnen betreut werden.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Tätigkeit als Professorin?

Es ist ein Traumjob. Welcher andere Beruf bietet so viele Möglichkeiten, den Arbeitsplatz nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten? Ich genieße die Vielfalt, täglich Neues zu erfahren und Dinge mitgestalten zu dürfen. Ich habe die Möglichkeit, alle sieben, acht Semester für längere Zeit ins Ausland zu reisen und dort meinen Forschungsinteressen nachzugehen – das ist doch großartig! Der Verwaltungsaufwand an den Universitäten hat allerdings in den letzten Jahren enorm zugenommen, was die Freude an dem Beruf manchmal trübt.

Werden Sie als Frau im Universitätssystem mit Ihrem Geschlecht konfrontiert?

Ja, denn schließlich sind wir keine geschlechtslosen Wesen. Ich werde an der Universität als Frau wahrgenommen, was positive und negative Effekte mit sich bringen kann. Das zeigt sich mal mehr, mal weniger deutlich. Sobald eine Frau mit am Tisch sitzt, schreien sich Männer zum Beispiel weniger an, das hat manchmal eine ›zivilisierende‹ Wirkung. Im Umgang mit Kollegen und Kolleginnen spielt Autorität eine große Rolle, die nicht notwendig und ausschließlich am Geschlecht hängt. Ich habe mir Autorität erarbeitet, sie resultiert aus der eigenen inneren Stärke und aus dem eigenen inneren Bewusstsein, etwas Wichtiges zu leisten oder etwas gut zu bewältigen.

Durch Ihre Habilitationsschrift haben Sie maßgeblich zur Integration der Gender Studies in die deutschsprachige Kommunikationswissenschaft beigetragen. Welche Erfahrungen haben Sie als Genderforscherin im Fach gemacht?

Die Integration der Gender Studies in die Kommunikationswissenschaft und die Einrichtung der DGPuK-Fachgruppe Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht haben das Fach sicherlich verändert. Irene Neverla, Jutta Röser, Margreth Lünenborg und ich haben als Genderforscherinnen die Kommunikationswissenschaft ein wenig modernisiert. Die Gender Studies zählen viele aber immer noch nicht zum Kern des Faches, und ich wehre mich dagegen, wenn dieser Forschungsbereich an den Rand gedrängt wird. Ich bin eine Kämpferin und Rebellin. Zu meinem Kampf gehört auch, in der Scientific Community nicht nur als Genderforscherin wahrgenommen zu werden. Ich habe eine ganze Reihe von anderen Forschungsinteressen, und es gibt andere Forschungsbereiche – etwa Journalistik, Genreforschung, Öffentlichkeitstheorie –, zu denen ich Beiträge geleistet habe. Ich werde aber häufig auf die Gender Studies reduziert.
Viele Ihrer langjährigen Kolleginnen aus dem Bereich der Gender Studies sind mittlerweile Professorinnen. Haben Sie Ihr Netzwerk bewusst aufgebaut?
Jein. Der Austausch und die Arbeit mit Kolleginnen waren für mich immer sehr wichtig. Allerdings ist mein Netzwerk nicht bewusst entstanden, und ich wollte auch nicht gegen alte Netzwerke putschen. Als Assistentin am Institut für Journalistik in Dortmund bin ich auf den Missstand gestoßen, dass in der Kommunikationswissenschaft bis dato lediglich die gendertheoretischen Arbeiten von Irene Neverla aus den 1970er- und 1980er-Jahren präsent waren und dass man in Lehrveranstaltungen und bei Publikationen praktisch immer wieder bei null anfangen musste. Ich wollte ein Forum für Frauen- und Geschlechterforschung in unserem Fach schaffen und habe Kolleginnen, die sich im weitesten Sinne mit den Gender Studies beschäftigten, zu einem ersten Treffen nach Dortmund eingeladen. Bei diesem Treffen ging es um die Frage, wie man die Bestände der Gender Studies sichern und sichtbar machen könnte. Aus solchen Treffen ist mit der Zeit ein Netzwerk entstanden, das mir Selbstbewusstsein als Wissenschaftlerin verliehen hat.

Dieses Netzwerk hat sich institutionalisiert. Sie waren Mitbegründerin und Sprecherin der DGPuK-Fachgruppe ›Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht‹. Mussten Sie gegen Widerstände ankämpfen?

Ja, die Institutionalisierung dieser Fachgruppe in der Fachgesellschaft war nicht einfach. Im Jahr 1992 fand die DGPuK-Jahrestagung zum Thema Unterhaltung in Fribourg statt. Dort wollte ich gemeinsam mit Jutta Röser die Arbeitsgruppe Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht gründen. Mit Unterstützung von Irene Neverla haben wir eine Ausstellung zum Thema Hat Kommunikationswissenschaft ein Geschlecht? organisiert. Außerdem haben wir der Mitgliederversammlung einen Antrag auf Frauenförderung und auf Anerkennung der Geschlechterforschung in der DGPuK vorgelegt. Dieser wurde in der Mitgliederversammlung kontrovers diskutiert und schließlich mit knapper Mehrheit verabschiedet. Das war ein großer Erfolg. Hans Bohrmann hat sich sehr für uns eingesetzt und gegen das Argument angekämpft, dass unsere Fachgesellschaft quasi geschlechtslos agiere. In der Mitgliederversammlung damals meldete er sich zu Wort und meinte in etwa: »Als ehemaliger Vorsitzender der DGPuK muss ich sagen, dass es in unserer Fachgesellschaft in Bezug auf Ämter und Forschungsförderung nie allein und ausschließlich um die Qualifikation einer Person ging.«

Verstehen Sie sich gegenüber Ihren Mitarbeitern als Mentorin?

Ja, durchaus. Als Leiterin der Abteilung Kommunikationstheorien und Mediensysteme und als Fachbereichsleiterin übernehme ich Verantwortung für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Schließlich kann ich keinen jungen Menschen einstellen oder bei mir promovieren lassen und ihn dann mit seinen Problemen allein lassen. Es geht darum, die Potenziale der Nachwuchswissenschaftler zu erkennen und sie entsprechend zu fördern. Hierzu zählt beispielsweise, dass ich meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum Publizieren oder zum Besuch von Tagungen ermutige. Herbeizaubern kann ich Stellen aber nicht, und ob und wie sie Angebote nutzen, liegt letztlich bei ihnen selber.

Was geben Sie Nachwuchswissenschaftlerinnen mit auf dem Weg?

Die Chancen, als promovierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine Post-Doc-Stelle in der Kommunikationswissenschaft zu bekommen, sind nicht so schlecht. Zugleich ist aber der Druck auf sie enorm gestiegen. Sie werden evaluiert, sollen auf internationalen Tagungen präsent sein, Drittmittel einwerben und in peer-reviewed Journals veröffentlichen. Sie werden in ein enges Korsett gezwängt, wodurch die Eigenständigkeit des Denkens unterzugehen droht. Wissenschaftlicher Fortschritt ist ja immer auch durch Querdenker und -denkerinnen herbeigeführt worden. Ich publiziere relativ viel und mir ist bewusst, dass ich dadurch einen gewissen Druck auf meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausübe. Nicht zuletzt deshalb versuche ich, gemeinsam mit ihnen zu publizieren – das ist für alle Beteiligten sinnvoll. Auch mir macht das Spaß und ich lerne dadurch neue Denkweisen kennen.

Haben Sie einer Nachwuchswissenschaftlerin schon einmal ausgeredet, den Weg in die Wissenschaft einzuschlagen?

Ja, wenn ich sehe, dass jemand mit seiner Promotion oder Habilitation gar nicht vorankommt und nicht aus Freude an der Wissenschaft, sondern aus anderen Gründen partout daran festhält, dann konfrontiere ich diese Person mit meinen Beobachtungen. Solche Projekte sind ja oft auch mit viel Arbeit und großen Enttäuschungen auf beiden Seiten verbunden. Dabei bin ich allerdings sehr vorsichtig, denn Menschen sind lernfähig, und sie entwickeln sich weiter. Studierende, die in den ersten Semestern bereits brillieren, werden nicht zwingend die besten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Sehr gute Leistungen allein ebnen noch nicht den Weg in die Wissenschaft. An der Universität muss man etwa auch konfliktfähig sein, sonst geht man unter.

Hat sich die Situation für den weiblichen Nachwuchs in der Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten verbessert?

Mittlerweile haben Professorinnen einen festen Platz an der Universität, und es werden unterschiedliche Karrierewege und Lebensformen vorgelebt. Für Nachwuchswissenschaftlerinnen gibt es heute mehr weibliche Vorbilder. Durch die Umstrukturierung der Hochschullandschaft ist es für sie in den letzten Jahren allerdings zugleich auch wieder schwieriger geworden. Universitäre Leistungen sollen stets ›innovativ‹ und ›exzellent‹ sein, bis hin zur Geschwindigkeit der Absolvierung der einzelnen Karrierestufen wird alles evaluiert und die einzelnen Universitäten konkurrieren sehr stark untereinander. Dieses permanente Ranking erschwert die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf. Wenn man 14 Stunden am Tag für den Beruf opfern muss, bleibt kaum Platz für eine Familie und Kinder, und allgemeiner formuliert: auch nicht für die Gestaltung der für uns Menschen so wichtigen sozialen Beziehungen. Das finde ich sehr problematisch.

Wie stehen Sie zur Differenzierung von Professuren in Forschungs- und Lehrprofessuren?

Prinzipiell begrüße ich, wenn die Lehre an den Hochschulen ernster genommen wird. Oft scheint das aber nur ein Lippenbekenntnis zu sein, Gerade die Trennung von Forschungs- und Lehrprofessuren halte ich in diesem Zusammenhang für eine Fehlentwicklung. Ich bin Anhängerin des Humboldt’schen Erziehungsideals mit der Einheit von Forschung und Lehre. Ich habe die Befürchtung, dass Professorinnen in Zukunft noch mehr auf die Lehre festgelegt werden und dass sie dementsprechend häufig auf Lehr- statt auf Forschungsprofessuren berufen werden. Lehrprofessoren werden allerdings nie das gleiche Prestige wie Forschungsprofessoren erhalten. Hier stimmt die aus der Ökonomisierung der Hochschulen resultierende Logik mit der des tradierten Wissenschaftsbetriebs vollständig überein.

KURZBIOGRAFIE

Geboren in Oschersleben/Bode, aufgewachsen in Lage, Lippe. 1974 bis 1979 Studium der Mathematik und Sozialwissenschaften an der Universität Münster. 1981 bis 1985 Promotionsstudium an der University of Notre Dame, Indiana, USA. 1986 Promotion in Soziologie. Thema der Dissertation: A Family of Families: When Family Relations Are Work Relations. 1986 bis 1992 Hochschulassistentin an der Universität Dortmund (heute: TU Dortmund). 1991 Initiatorin der DGPuK-Fachgruppe Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht und erste Sprecherin (gemeinsam mit Jutta Röser). 1991 bis 1992 Vertretungsprofessorin an der Universität Hamburg. 1993 bis 1995 Habilitationsstipendium der DFG. 1996 Habilitation in Kommunikationswissenschaft an der TU Dortmund zum Thema Kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung. Zur Bedeutung der Frauen in den Massenmedien und im Journalismus. 1996 bis 2003 Hochschuldozentin an der Universität Göttingen. Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte an den Universitäten Wien, Klagenfurt und Dublin. Seit 2003 Professorin an der Universität Salzburg. Dort von 2006 bis 2010 Senatorin, seit 2006 Leiterin des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft. 2004 bis 2010 Vorsitzende bzw. Mitglied des Interdisziplinären Expert/inn/enrates Gender Studies (IER).

Wissenschaftliches Profil

Forschungsschwerpunkte
Theorien und Methoden der Kommunikationswissenschaft, Kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung, Öffentlichkeitstheorien, Cultural Studies und populäre Genres

Projekte
seit 2008: Schleier- und Asyldebatte in Österreich (gemeinsam mit Ricarda Drüeke und Susanne Kirchhoff)
2006 bis 2010: Journalistinnen: Eine Geschichte mit Biographien und Dokumenten 1848 - 1990 (gemeinsam mit Ulla Wischermann)
2006 bis 2009: Talent Shows And Their Young Audiences (gemeinsam mit Barbara O’Connor)
seit 2005: Öffentlichkeiten und Gender Studies
seit 2004: Journalistinnen in Österreich

Publikationen
Klaus, Elisabeth (2008): Antifeminismus und Elitefeminismus. Eine Intervention. In: Feministische Studien, 26 (2), S. 176 - 186
Klaus, Elisabeth (2006): Von der Beschränktheit unserer Öffentlichkeitstheorien im europäischen Kontext. In: Langenbucher, Wolfgang R.; Latzer, Michael (Hrsg.): Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel. Eine transdisziplinäre Perspektive. Wiesbaden, S. 93 - 106
Klaus, Elisabeth (2005): Kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung. Zur Bedeutung der Frauen in den Massenmedien und im Journalismus. 2. korrigierte und aktualisierte Auflage. Münster
Klaus, Elisabeth; Lünenborg, Margreth (2004): Cultural Citizenship. Ein kommunikationswissenschaftliches Konzept zur Bestimmung kultureller Teilhabe in der Mediengesellschaft. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, 52 (2), S. 193 - 213
Klaus, Elisabeth (1996): Der Gegensatz von Information ist Desinformation, der Gegensatz von Unterhaltung ist Langeweile. In: Rundfunk und Fernsehen, (3), S. 402 - 417. Nachdrucke in: Neverla, Irene; Grittmann, Elk; Pater, Monika (Hrsg.): Grundlagentexte zur Journalistik. Konstanz 2002, S. 619 - 640; Dorer, Johanna; Geiger, Brigitte; Köpl, Regina (Hrsg.): Medien – Politik – Geschlecht. Feministische Befunde zur politischen Kommunikationsforschung. Wiesbaden 2008, S. 51 - 64