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Neue Theorien entwickeln

Eine Einführung in die heuristische empirische Kommunikationsforschung mit Bezug auf Ethnographie und Grounded Theory

32,00 

Zusätzliche Information

Größe 14,2 × 21,3 cm
Artikelnummer(n)

9783869624525, 9783869624549, 9783869624532

Veröffentlicht

25.03.2019

Auflage

2., korrigierte und erweiterte Auflage

Formate

Buch, ePub, PDF

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

320

Bucheinband

Broschur

Wir leben in einer Welt, die sich immer schneller verändert; Globalisierung, Individualisierung, Ökonomisierung oder Mediatisierung sind Stichworte, unter denen dies diskutiert wird. Wie alle Sozialwissenschaften steht deshalb auch die empirische Kommunikationswissenschaft vor immer neuen Forschungsfragen und Forschungsfeldern.

Viel stärker als bisher muss Forschung deshalb in Zukunft darauf angelegt sein, neue Bereiche konzeptionell und theoretisch zu erfassen. Dies aber nicht durch blinde Empirie, die sich in der Suche nach Verknüpfungen von immer neuen Variablen erschöpft. Und auch nicht durch reine Denkoperationen, wie alles auch sein könnte. Vielmehr müssen neue Theorien auf empirischer Grundlage entstehen. Dies leistet die heuristische Kommunikationsforschung, mit der sich der Band beschäftigen will. Sie greift unter anderem auf die Ethnographie als Forschungsstrategie zurück – insofern Kommunikation und Kultur eng zusammenhängen, hat Ethnographie in der Kommunikationsforschung bereits eine lange Geschichte. Und wie man konkrete Forschungsfragen durch die nachvollziehbare Konstruktion von empirisch gestützter Theorie beantwortet, zeigt die grounded theory nach Glaser und Strauss. In dem Text wird in diese Methoden sowohl konzeptionell als auch praktisch eingeführt.

Friedrich Krotz, Jg. 1950 (geb. in Barcelona) ist Diplommathematiker und Diplomsoziologe. Er hat in Soziologie promoviert und in Kommunikationswissenschaft/Journalistik habilitiert. Zu den Stationen seiner Entwicklung als Forscher und wissenschaftlicher Lehrer zählen Saarbrücken, Hamburg und Berlin sowie Potsdam, Jena, Dresden und Zürich. Unter anderem war er 10 Jahre wissenschaftlicher Referent am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung. Zur Zeit hat er eine Professur für Kommunikationssoziologie und Kommunikationspsychologie an der Universität Münster inne. Zu seinen Forschungsgebieten zählen insbesondere Kultursoziologie, Theorien der Kommunikationswissenschaft, Computervermittelte Komunikation, qualitative Kommunikationsforschung und interkulturelle Kommunikation. Er ist zur Zeit unter anderem Sprecher der Sektion „Psychology and public opinion“ der International Association of Medciated Communication Research.

Vorwort zur zweiten Auflage 9

Einführung: Von den Forschungsverfahren der Sozialwissenschaften und vom Ziel dieses Buches 19

I. GRUNDLAGEN EINER THEORIE THEORIEGENERIERENDER FORSCHUNG 34

1. Annäherungen: Empirie als Rechtfertigung für Theorie und die empirisch gestützte Konstruktion
von Theorie als Typus empirischer Forschung 34
1.1 Empirie als die Basis von Sozialwissenschaft 36
1.2 Basisbegriffe und Schritte empirischer Forschung 40
1.3 Beschreibungen, Entwicklung und Test von Theorien als Ziel empirischer Forschung 49
1.4 Die drei Verfahren theoriegenerierender Forschung: ein erster Überblick 56
1.5 Theoriegenerierende Forschung und qualitative Forschung: Ähnlichkeiten und Besonderheiten 62
1.6 Theoriegenerierende Forschung und quantitative
Forschung: Kontraste und Voraussetzungen 72
1.7 Ergänzung: Typen von Theorien und das besondere Ziel theoriegenerierender Forschung 81

2. Basisannahmen theoriegenerierender Forschung 92
2.1 Der kommunikativ vermittelte Charakter der Realität und Kommunikation
als Voraussetzung wissenschaftlicher Erkenntnis 94
2.2 Wissenschaftliche Methoden und Verfahren als Ausdifferenzierung von Alltagsverfahren 102
2.3 Der Pragmatismus als Basis theoriegenerierender Forschung 109
2.4 Die Organisation menschlichen Erlebens: Experten, Perspektivität und Praktiken 114
2.5 Formale Logik und Dialektik als Hilfswissenschaften für theoriegenerierende Forschung 122
2.6 Zusammenfassungen und Ergänzungen 130

3. Theoriegenerierende Forschung als praktischer Prozess 133
3.1 Vom Phänomen zur Beschreibung und zur Theorie: Die Offenheit des Forschungsgegenstandes 135
3.2 Vom Vorverständnis zum Wissen: Die Offenheit von Forscherin und Forscher 143
3.3 Forschung als Dialog: Die Spirale der wissenschaftlichen Erkenntnis 149
3.4 Was heißt: Daten erheben und protokollieren? 154
3.5 Was heißt: Protokolle lesen und Daten auswerten? 163

II. DIE VERFAHREN THEORIEGEBENDER FORSCHUNG:
GROUNDED THEORY, HEURISTISCHE SOZIALFORSCHUNG UND ETHNOGRAPHIE 168

4. Grounded Theory: Die datennahe Generierung von Theorien 176
4.1 Die Grundidee der Grounded Theory 177
4.2 Forschung als spiralförmig angelegte Folge von Schritten, die zu Beschreibung und Theorie führen 184
4.3 Codieren als zentrale Aktivität der Grounded Theory 197
4.4 Memos als Hilfsmittel und die Formen konstruierter Theorie 205
4.5 Die Auswahl der Befragten und die Sättigung der Erfahrungen als Abbruchkriterium des Forschungsprozesses 209
4.6 Ergänzende Anmerkungen 211
4.7 Beispiele: Wie starte ich eine Untersuchung, wie bilde ich Kategorien? 216

5. Heuristische Sozialforschung: den Gegenstand von allen Seiten betrachten
und nach den Gemeinsamkeiten analysieren 223
5.1 Die Entstehung der Heuristischen Sozialforschung und ihre Hintergründe 224
5.2 Forschung als Dialog 227
5.3 Die Regeln der Heuristischen Sozialforschung 230
5.4 Das Prinzip der Auswertung: Analyse auf Gemeinsamkeiten 238
5.5 Was sind Gemeinsamkeiten und wie findet man sie? 242
5.6 Der Ablauf Heuristischer Forschung: Die Auswahl der Befragten und ein Kriterium für ein Ende der Untersuchung 253
5.7 Formen generierter Theorien und Überlegungen zur Qualität von Forschung nach der Heuristischen
Sozialforschung 257
5.8 Beispiele und Anmerkungen 259

6. Ethnographie als Rahmenstrategie zur Generierung von Theorien 267
6.1 Warum noch ein Verfahren? 268
6.2 Was ist Ethnographie? 270
6.3 Anwendungsbeispiel: Ethnographie in der kulturorientierten Kommunikationsforschung
und in Bezug auf Internetkulturen 279
6.4 Zum Charakter ethnographischer Forschung im Zusammenhang mit theoriegenerierenden Verfahren 288
6.5 Grundregeln und Phasen ethnographischer Forschung 291
6.6 Ergänzungen und Vertiefungen 298

7. Die Qualität qualitativer Forschung und eine Ermutigung 307
7.1 Die Qualität qualitativer Forschung 307
7.2 Eine Ermutigung 315

Literatur 316
Index 331