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Das inszenierte Medienereignis

Die verschiedenen Wirklichkeiten der Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest in Hannover 2001

5,00 

Zusätzliche Information

Größe 14,2 × 21,3 cm
Veröffentlicht

01.02.2003

Auflage

1., Aufl.

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

160

Artikelnummer(n)

9783931606473

Formate

Buch

Bucheinband

Broschur

Das Saalpublikum ist nur eine Requisite. Wenn die Medien über ein Ereignis berichten, dann bekommt dieses einen spezifischen Wirklichkeitscharakter. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Fernsehen ein Event selbst organisiert, um dieses live zu übertragen. Das Ereignis wird so inszeniert, dass es auf dem Bildschirm gut rüberkommt. Bei der Übertragung wird es fernsehtechnisch wiederum so konstruiert, dass es eine besondere Bildkraft entfalten soll. Diese Inszenierungs- und Konstruktionsprozesse geschehen nicht in einem sozialen Vakuum, andere beteiligte Akteure (Künstler, PR) versuchen, diese zu beeinflussen. So entsteht letztlich ein sehr artifizielles Event. Diese Inszenierungs-, Konstruktions- und Interaktionsprozesse werden am Beispiel der deutschen Vorentscheidung zum European Song Contest 2001 in Hannover mit einer innovativen Mehrmethodenstudie untersucht. Dabei wird die Rolle mediengenerierter Erwartungen herausgearbeitet. Deutlich werden die charakteristischen Unterschiede zwischen dem Saal- und dem Bildschirmereignis. So werden etwa die Publikumsreaktionen dramatisch transformiert. Reagiert das Publikum in der Halle sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Künstler, so bleibt davon vor dem Bildschirm nur wenig zu spüren. Die Unterschiede im Applaus werden in erheblichem Maße reduziert. Aus einer Verlaufskurve, die einer zerklüfteten Gebirgslandschaft gleicht, wird eine gedämpfte Sinusschwingung von geradezu beeindruckender Monotonie.

Daniela Schlütz, Dr. phil., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH). Geboren 1968 in Bremen. 1988-1991: Ausbildung zur Werbekauffrau bei der Werbeagentur Grey, Düsseldorf, mit anschließender Tätigkeit in der Strategischen Planung. 1991-1996: Studium „Medienmanagement (Angewandte Medienwissenschaft)“ am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK), Hannover. 1996-1997: Studium „MSc Media and Communications“ an der London School of Economics and Political Science. 1998-2000: Projektmitarbeiterin im DFG-Projekt „Tempo-Rhythmus-Kontrast“ an der Universität Osnabrück. 1999-2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IJK. 2002: Promotion zum Thema Medienvermittelte Spiele und ihre Gratifikationen: Nutzen und Erleben interaktiver Bildschirmspiele. 2004-2008 Senior Projektleitung und Methoden bei der aserto GmbH. Seit 2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin mit besonderen Lehraufgaben am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung. Inhaltliche Schwerpunkte: Methoden der empirischen Sozialforschung, Rezeptions- und Unterhaltungsforschung (insbes. zu Fernsehserien) sowie Werbekommunikation.